Der Perlmuttknopf
(El botón de nácar)
Eingehüllt von der sanften Erzählstimme des chilenischen Regisseurs Patricio Guzmán entführt der Essayfilm „Der Perlmuttknopf“ in einem atemberaubenden Bilderreigen in den Süden Patagoniens. Der Film mäandert dabei thematisch zwischen Naturmystik, den Geschichten der Ureinwohner, den Naturschauspielen des südlichen Landstriches Chiles sowie der dramatischen Geschichte des Landes. Nachdem sich Guzmán in „Nostalgia de la luz“ vor allem der Wüste und dem Universum verschrieben hatte und dabei von Frauen erzählte, die noch immer nach den Opfern der brutalen chilenischen Militärdiktatur suchen, lädt der Regisseur in seinem neuen filmischen Gedicht zu einer Reise in die Tiefen des Ozeans ein. Die bewegte jüngere Geschichte seines Landes lässt den engagierten Dokumentarfilmemacher dabei nicht los: In seinem poetisch bebilderten Film wird ein vom Meeresgrund geborgener
winziger Perlmuttknopf zum einzigen Hinweis auf einen vor Jahrzehnten verschollenen Menschen. So erforscht Guzmán in seinem assoziativ erzählten Berlinale-Wettbewerbsfilm ein düsteres Kapitel der chilenischen Geschiche.
Sonntag, 11. Oktober │ 13 Uhr, Filmtheater Hasetor
Chile/Frankreich/Spanien 2015, DCP, 82 Min. | Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie & Buch Patricio Guzmán| Kamera Katell Djian | Schnitt Emmanuelle Joly | Musik José Miguel Miranda, José Miguel Tobar, Hugues Maréchal
Produktion Atacama Productions, Valdivia Film, Mediapro, France 3 Cinéma | Distribution Pyramide International