(La Paz)
Die einfühlsame Psycho-Studie aus Argentinien stellt die Frage, was Krankheit und was „Normalsein“ ist: Liso, ein junger Mann aus der gehobenen Mittelschicht, ist aus der Psychiatrie entlassen worden. Er lebt bei seinen Eltern und wird von ihnen wie ein Kind behandelt. Die Versuche, seine früheren Beziehungen wiederaufleben zu lassen, scheitern. Rückhalt geben ihm allein seine Freundschaft zu Sonia, dem bolivianischen Hausmädchen, und die Besuche bei seiner Großmutter. „La Paz“ zeigt eindringlich, wie schwer es ist, nach längerem Klinikaufenthalt wieder Fuß fassen zu können. Selten ist dieser Prozess filmisch so überzeugend umgesetzt worden wie in Santiago Lozas siebter Regiearbeit: In seiner Konzentration auf den Protagonisten und durch den Verzicht auf spektakuläre Effekte beleuchtet „La Paz“ vor allem die Möglichkeit zur Emanzipation eines „Kranken“. Regisseur Santiago Loza, geboren 1971 in Argentinien, konnte nach seinem Debüt „Extraño“ im Jahr 2003 auf zahlreichen internationalen Filmfestivals Erfolge feiern.
Argentinien 2013, DCP, 73 Min.
Originalfassung mit englischen Untertiteln
Sonntag, 27. Oktober
13 Uhr, Lagerhalle
Regie Santiago Loza | Buch Santiago Loza | Kamera Iván Fund | Schnitt Valeria Otheguy, Lorena Moriconi | Musik Javier Ntaca
Darsteller Lisandro Rodriguez (Liso), Andrea Strenitz (Mutter), Fidelia Batallanos Michel (Sonia), Ricardo Felix (Vater), Beatriz Bernabe (Großmutter)
Produktion Iván Eibuszyc, Santiago Loza | Distribution Figa Films
www.figafilms.com