(L’étrange couleur des larmes de ton corps)
Hyperstilisierter Horror-Thriller über einen Mann, der den mysteriösen Tod seiner Frau untersucht. Ein cineastischer (Alp)Traum und zugleich ein schönes Beispiel für „Style over Content“: Als der dänische Geschäftsmann Dan Kristensen von einer Reise in seine Wohnung in einem verschnörkelten Brüsseler Art Deco-Haus gelangen will, verwehrt ihm ein Vorhängeschloss den Zutritt. Seltsamer noch: Niemand befindet sich in der Wohnung. Auch seine Frau ist verschwunden. Kristensen fängt an, sie zu suchen, und verrennt sich dabei in ein Labyrinth aus bisher unentdeckten Räumen. Ein surrealer Alptraum nimmt ihn von nun an gefangen. Ein Horrorfilm ohne Geschichte? Keine Frage: Nach ihrem weltweit gefeierten Meisterwerk „Amer“ (2011) beweist das belgische Regieduo Hélène Cattet und Bruno Forzani erneut, wie man allein durch Inszenierung und Stil Stimmungen schafft. Eine logische Geschichte brauchen sie dabei nicht. Ihre Hommage an den italienischen Giallo-Thriller der 70er Jahre, unterstützt durch Soundtrackschnipsel aus der Zeit, etwa von Ennio Morricone, bietet dennoch wohliges Grauen. Ein cineastischer Alptraum und zugleich ein besonders schönes Beispiel für „Style over Content“.
Belgien/Frankreich/Luxemburg 2013, DCP, 100 Min.
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie & Buch Hélène Cattet, Bruno Forzani | Kamera Manuel Dacosse | SchnittBernard Beets | Musik Verwendung von Musikstücken von Ennio Morricone, Nico Fidenco, Alessandro Allessandroni
Darsteller Klaus Tange, Jean-Michel Vovk, Sylvia Camarda, Sam Louwyck, Anna D’Annunzio, Manon Beuchot
Produktion Anonymes Films | Distribution Drop-Out Cinema
www.anonymesfilms.be/film_etrange.html
Samstag, 18. Oktober
22.30 Uhr, Filmpassage
FilmFest Extrem