Animations- und Schwarz-Weiß-Filme auf dem 30. Unabhängigen FilmFest Osnabrück
In seinem Jubiläumsprogramm zeigt das 30. Unabhängige FilmFest Osnabrück zwei herausragende Animationsfilme sowie drei Schwarz-Weiß-Filme, die mit ihrem bestechenden visuellen Ansatz neue Akzente setzen:
So widmet sich die lettische Regisseurin Signe Baumane in „Rocks in my Pockets“ einem tieftraurigen und bitterernsten Thema auf außergewöhnlich humorvolle und visuell verspielte Art. Nähert sie sich doch den dunklen Schleiern der Depressionserkrankung mit zum Teil surrealen Bildern aus Pappmaché, Stop-Motion-Episoden und mehr als 30.000 klassischen Zeichnungen. So gelingt der in New York lebenden Künstlerin eine einzigartig farbenfrohe Auseinandersetzung mit einem mit Worten nur schwer zu fassenden Krankheitsbild.
Regisseurin Paz Fábrega nonchalante Beziehungsstudie „Die Reise“ nimmt den Zuschauer hingegen auf eine ungekünstelt-romantische Reise in die idyllischen Wälder Costa Ricas mit und fängt in kontrastreichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen eine intensive Beziehung ein.
Im düster expressiven Schwarz-Weiß-Drama „Die Bewegung“ beschäftigt sich Benjamin Naishtat unterdessen mit den Mechanismen der Macht und der Herausbildung von Regeln und Strukturen in einer sich im Jahr 1835 noch im Entstehungsprozess befindenden argentinischen Gesellschaft.
Auf faszinierende und überaus berührende Weise entführt der für den Oscar nominierte Animationsfilm „Die Melodie des Meeres“ in eine von keltischen Mythen erfüllte Welt. In einem flächig-ornamental geprägten Look erzählt der irische Animationsfilm (Regie: Tomm Moore) von zwei Kindern, die ihre Mutter vermissen und auf einer abenteuerlichen Reise auf die Geheimnisse ihrer Familie stoßen. Dabei huldigt „Die Melodie des Meeres“ dem folkloristischen Zauber des Geschichtenerzählens und garantiert ein magisches Kinoerlebnis für Groß und Klein (empfohlen ab 6 Jahren).
Und „In the Crosswind“ vom estnischen Martti Helde lässt erstarrte Schreckenserinnerung an die ethnische Säuberung der baltischen Staaten durch die Truppen Stalins in einer bestechenden Schwarz-Weiß-Optik wieder vor den Augen lebendig werden: Durch das scheinbare Eintauchen in zeitgenössische Fotografien der 1940iger Jahre entsteht eine visuell beeindruckende sowie emotional packende Filmerinnerung an die Zeit des Grauens.
30. Unabhängiges FilmFest Osnabrück: 07.Oktober – 11.Oktober
Animations- und Schwarzweißfilme auf dem FilmFest:
8. Oktober │ 20:00 , Filmtheater Hasetor
Rocks in My Pockets
8. Oktober │ 20:00 , Lagerhalle
Die Reise – Viaje
09. Oktober │ 20:00 , Haus der Jugend
In the Crosswind
10. Oktober │ 22:30 , Filmtheater Hasetor
Die Bewegung – El Movimiento
11. Oktober │ 11:00 , Haus der Jugend
Die Melodie des Meeres
Aktuelle Informationen:
www.filmfest-os.de
www.facebook.com/Filmfest.Osnabrueck
Foto: „Rocks in my Pocket“ (Quelle: New European Films)