Götter von Molenbeek

(Aatos ja amine)

 

Der Name des Brüsseler Stadtteils Molenbeek ging um die Welt, nachdem dort Verstecke islamistischer Terroristen ausgemacht werden konnten. Die Kameras richten sich meist von weit oben auf die Wohntürme der Stadt. Kameramann Vitikainen wählt eine andere Perspektive. Er begibt sich auf die Augenhöhe von Sechsjährigen. Aatos, Sohn finnisch-chilenischer Eltern, und Amine, ein Muslim mit marokkanischen Wurzeln, sind wahrhaft beste Freunde. Sie denken sich Spiele aus, schlüpfen in die Kostüme mythischer Götter wie Thor, Poseidon oder des Götterboten Hermes. Ein Gebetsvorleger wird zum fliegenden Teppich. Eine gute Freundin ist die unerschrockene Flo. Die Terroranschläge lassen die Kinder nicht unberührt. Aatos beobachtet sein Umfeld aufmerksam und stellt viele Fragen: zum Leben, zum Tod, zu den Göttern. Als die Mutter ihm ein Märchen vorliest, fragt er verwundert, warum darin keine Bomben vorkommen. Feinfühlig und aufmerksam begleitet Regisseurin Huhtanen die Kinder durch ihren Alltag.

 

Donnerstag, 17. Oktober | 17.30 Uhr, Lagerhalle

Finnland, Belgien, Deutschland 2019, 79’
Französische, finnische, arabische, spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

 

Regie & Buch Reetta Huhtanen | Kamera Hannu-Pekka Vitikainen | Schnitt Jamin Benazzouz | Musik Tuomas Nikkinen, Cassis B. Staudt | Ton Senjan Jansen | Mit Aatos Nahuel Flores, Amine Mohamed Bennaa, Flo Charlier | Produktion Zone2 Pictures Oy | Distribution Real Fiction

 

Molenbeek gained inglorious fame as a hiding place for IS terrorists. Reetta Huhtanen shows the place from another side: from waiting six-year-old children. They invent games, explore the surrounding area, marvel at police operations and demonstrations – and ask smart questions.