Clash
(Eshteback)
Ein Polizei-Gefängniswagen als klaustrophobisches Kaleidoskop der ägyptischen Gesellschaft: Nachdem Regisseur Mohamed Diab sich in „Cairo 678“ der in der ägyptischen Bevölkerung zur oft totgeschwiegenen Thematik des sexuellen Missbrauchs auf komplexe multiperspektivische Weise annahm, wagt er sich in seinem klaustrophobischen Thriller „Clash“ an eine facettenreiche Schilderung der zerrissenen ägyptischen Gesellschaft nach dem Ende des arabischen Frühlings. Kurz nach der Entmachtung von Präsident Mursi durch das ägyptische Militär, kommt es in den Straßen zu blutigen Auseinandersetzungen und die Polizei verhaftet zahlreiche Menschen, um ein hartes Durchgreifen zu demonstrieren. Während die vergitterten Fenster des Einsatzwagens, in dem sich „Clash“ abspielt, immer nur einen eingeschränkten Blick auf das chaotische Geschehen außerhalb des fahrbaren Gefängnisses ermöglichen, brodelt es zwischen den aufgebrachten Inhaftierten. In der Enge des Gefängniswagens prallen Anhänger der Muslimbrüder und Militärsympathisanten, unterschiedlichste Meinungen und verschiedenste religiöse Ansichten aufeinander, so dass es zu hitzigen Diskussionen kommt und ein explosives Abbild der zerrütteten ägyptischen Gesellschaft entsteht.
Samstag, 22. Oktober | 20 Uhr, Lagerhalle
Ägypten 2016, DCP, 97 Min.
arabische Originalfassung mit englischen Untertiteln
Regie & Buch Mohamed Diab | Kamera Ahmed Gabr | Schnitt Ahmed Hefez
Darsteller Nelly Karim, Hani Adel, El Sebaii Mohamed, Ahmed Abdelhamid Hefny, Tarek Abdel Aziz, Hosny Sheta
Produktion Film Clinic, Sampek Production, EMC Productions, NiKo Film
Distribution Pyramide Distribution, MAD Solutions
Im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück