Friendly Fire

Mit 17 Jahren flieht Erich Fried aus Wien nach London, nachdem sein Vater an der Folter der Gestapo verstirbt. Im Exil wird er nicht nur zum Dichter, sondern auch zu einer wichtigen Stimme der Emigrant*innen. Seine Wohnung wird zum Treffpunkt linker Intellektueller und Vordenker*innen aus Deutschland; hier geben sich Mitglieder der Kommune I ebenso die Klinke in die Hand wie Vertreter*innen der RAF. Sein Leben bleibt bewegt: Drei Ehen, fünf Kinder, zahlreiche Kontroversen und ein Werk, das immer wieder provoziert. Dreißig Jahre nach Frieds Tod begibt sich sein jüngster Sohn Klaus auf Spurensuche. Er spricht mit Geschwistern, Freund*innen und Zeitgenoss*innen, hört zu, erinnert, widerspricht. Im Zusammenspiel mit Archivmaterial und den Texten des Dichters formt sich ein komplexes Porträt zwischen Nähe und Widerspruch. Es zeigt einen Künstler, der sich nie vereinnahmen ließ. Als „unorthodoxer Linker“ war er überzeugt, dass der Dialog niemals abbrechen dürfe, denn „if words die, murder begins“.

 

Im Anschluss an die Vorstellung wird es ein Filmgespräch mit Julia Albrecht geben.

 

Exile, love, quarrel, poetry – Klaus Fried draws a multi-layered portrait of his father Erich Fried – poet, thinker, troublemaker.

 

Do. 09. Okt. 20:00 | Haus der Jugend

 

Deutschland, Österreich 2025, 109’

Deutsch/ englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

 

Regie Klaus Fried, realisiert von Julia Albrecht Buch Klaus Fried | Kamera Ralf Ilgenfritz | Schnitt & Sounddesign Julia Albrecht | Ton Matthias Kreitschmann, Adrian Lo | Mitwirkende David Fried, Petra Fried, Tom Fried, Trudi Mandel, Astrid Proll | Produktion Gunter Hanfgarn, Ralph Wieser, Andrea Ufer | Distribution HANFGARN & UFER Filmproduktion