Die Gäste des 31. Unabhängigen FilmFest Osnabrück

Zahlreiche Filmschaffende aus dem In- und Ausland werden in Osnabrück zu Gast sein, um ihre neuesten Filmproduktionen im Programm des 31. Unabhängigen FilmFest persönlich vorzustellen: So wird Regisseur Aron Lehmann („Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“) das FilmFest am 19. Oktober mit seiner, zwischen anarchischem Witz und Heimatfilm-Charme pendelnden, Agrikultur-Parabel „Die letzte Sau“ persönlich eröffnen.

Regisseurin Soleen Yusef wird zu ihrem Roadmovie „Haus ohne Dach“ erwartet, indem sich drei Geschwister in ihre ehemalige kurdische Heimat begeben und sich dabei mit ihrer bewegten Familiengeschichte auseinandersetzen müssen. Der Co-Regisseur und Hauptakteur Abou Bakar Sidibé („Those Who Jump“) kann von seinen Erfahrungen als Flüchtling auf der anderen Seite der hochgesicherten, europäischen Grenze in Melilla berichten, während der belgische Regisseur Pieter-Jan De Pue nach dem Screening seines semidokumentarischen Filmes „Das Land der Erleuchteten“ zusammen mit seinem Regieassistenten Martin Verbrugghen für eine Fragerunde zur Kinderrechtssituation in Afghanistan zur Verfügung stehen wird. Zur Vorstellung des kraftvollen Coming-of-Age-Dramas „Meteorstraße“ hat sich Kameramann Maurice Wilkerling angekündigt und zum klaustrophobischen Thriller „Clash“, der in der Enge eines Polizeiarrestwagens die Zerrissenheit der ägyptischen Gesellschaft spiegelt, wird Produzentin Nicole Gerhards erwartet. Regisseurin Manuela Bastian, die in ihrer Dokumentation „Where to, Miss?“ die junge Devki auf ihrem steinigen Weg hin zur beruflichen Unabhängigkeit als Taxifahrerin in der Millionenmetropole Dehli begleitet, wird nach der Filmvorstellung über die Lebenssituation der Frauen in Indien berichten können. Das FilmFest freut sich zudem auf den Osnabrückbesuch der Schauspielerin Elina Vaska, die das aufwühlende lettische Coming-of-Age-Drama „Mellow Mud“ präsentieren wird.

Der Deutschlandpremiere der gefühlvollen, finnischen Saunadokumentation „Was Männer sonst nicht zeigen“ wird Regisseur Mika Hotakainen beiwohnen und Hauptdarstellerin Nathalie Richard wird zur deutschen Erstaufführung von „Body“ anwesend sein. Zudem hat die französische Regisseurin Maité Maillé sich zur Weltpremiere ihres Films „Melody of Things“ ihr Kommen angekündigt. Auch Regisseurin Anca Miruna Lazarescu, deren Film „Die Reise mit Vater“ von einer Fahrt von Rumänien nach Deutschland erzählt, auf der zwei Brüder zusammen mit ihrem kranken Vater in die Wirren des Prager Frühlings geraten, wird zum FilmFest erwartet. Regisseur Nils Leon Brauer und Sounddesignerin Joanna Popowicz kommen zur Vorstellung ihres Filmes „Brot, Salz und ein gutes Herz“ nach Osnabrück und der polnische Filmemacher und Medienkünstler Grzegorz Szczepanik stellt seinen Film „Schnecken“ vor.

Gunter Hanfgarn, der Produzent von „No Land’s Song“ (Friedensfilmpreis Osnabrück 2015) wird als Jurymitglied über den diesjährigen Friedensfilmpreis Osnabrück mitentscheiden und zudem das von ihm co-produzierte Roadmovie „Die Reise nach La Paz“ in der Sektion Vistas Latinas vorstellen. Auch Jurymitglied Anne Krüger, die sich als Mediasteak-Bloggerin beständig auf die Suche nach den wahren Fernsehfiletstücken innerhalb des deutschen Mediathekendschungels begibt, wird in Osnabrück erwartet. Regisseurin Sung-Hyung Cho komplettiert die Friedensfilmpreisjury 2016 und wird beim FilmFest in der Sektion Frieden außer Konkurrenz auch ihre neueste Dokumentation „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ vorstellen, für deren Realisierung sie die südkoreanische Staatsbürgerschaft ablegen musste.

Das Kurzfilmprogramm beginnt unter dem Titel „Phenomenal Digital“ am Eröffnungstag des Festivals in Anwesenheit der Regisseurinnen Brenda Lien („Call of Beauty“) und Sophie Linnenbaum („[Out of Fra]me“). Zudem wird Regisseurin Anniki Lee zusammen mit ihrer Kamerafrau Mi Steinbach ihren Kurzfilm „Digital Wonderland oder Als zwei sich trafen von denen der Eine ging und der Andere blieb“ vorstellen. Für das Kurzfilmprogramm „Paradise City“ wird Regisseur Marcel Glauche für Fragen zu seinen Film „Zwangsräumung“ zur Verfügung stehen. Zu den „Shocking Shorts“ werden dann Komponist David Reichelt („Voicemail“) sowie Regisseur Robert Hackett („Boris in the Forest“) als Gäste anwesend sein. Mit Lucas Flasch hat sich außerdem der Drehbuchautor des, mit dem Studenten-Oscar in Silber ausgezeichneten, Kurzfilms „Das Ende der Welt“ angekündigt.