Der Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück 2016

 

Um den, mit 12.500 Euro dotieren, Friedensfilmpreis Osnabrück 2016 konkurrieren beim 31. Unabhängigen FilmFest Osnabrück sieben internationale Spiel- und Dokumentarfilme, die sich auf besondere Weise für humanes Denken und Toleranz einsetzen. Das Festival ist stolz darauf, im diesjährigen Wettbewerb zahlreiche Filme von Regisseurinnen zu präsentieren und damit den Beweis anzutreten, dass es keiner vieldiskutierten Frauenquote bedarf, um eine hochkarätige Auswahl an Qualitätsfilmen aus weiblicher Inszenierungssicht vorstellen zu können.

Zu den Highlights im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück, der von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur gestiftet wird, zählen die engagierte Frauenrechtsdokumentation „Where to, Miss?“ von Regisseurin Manuela Bastian, in der sich die Inderin Devki gegen Vorurteile erwehren muss, um Taxifahrerin in Delhi werden zu können, oder der kraftvoller Debütfilm „Haus ohne Dach“ von Regisseurin Soleen Yusef, der sich mit einer schmerzhaften Flüchtlingsvergangenheit und den Wunden der Entwurzelung dreier kurdischer Geschwister auseinandersetzt. Der klaustrophobische Thriller „Clash“ von Regisseur Mohamed Diab generiert in der Enge eines Polizei-Gefängniswagens ein fassettenreiches Abbild der zerrissenen ägyptischen Gesellschaft.

Meteorstraße“ von Filmemacherin Alina Fischer, beschäftigt sich, im Rahmen einer Coming-of-Age-Story, mit der Radikalisierung junger Asylanten, während Moritz Siebert und Estephan Wagner in „Les Sauteurs – Those Who Jump“ den aus Mali stammenden Abou Bakar Sidibé mit einer Kamera seinen Alltag als Flüchtling vor der hochgesicherten Grenze der spanischen Exklave Melilla einfangen lassen und dadurch einen authentischen Einblick in die Lebensrealität der am Rande der abgeschotteten europäischen Grenze in Afrika ausharrenden Flüchtlinge eröffnen. Im Wettbewerbsbeitrag „Der Sturm“ klagt Friedensfilmpreisgewinnerin Tatiana Huezo in meditativen Bildern, anhand zweier Frauenschicksale, das systematische Korruptionssystem in Mexiko an und im Drama „A Good Wife“, der serbischen Regisseurin und Schauspielerin Mirjana Karanovic, muss die pflichtbewusste Protagonistin erfahren, dass ihr Ehemann, während des Krieges gegen Bosnien, an einem schrecklichen Verbrechen an Zivilisten beteiligt war.

Der dreiköpfigen Jury für den Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück gehören beim 31. Unabhängigen FilmFest Osnabrück die Regisseurin Sung-Hyung Cho („Full Metal Village“), Filmproduzent Gunter Hanfgarn („No Land’s Song“ -Friedensfilmpreis 2016) sowie Mediasteak-Bloggerin und Medienjournalistin Anne Krüger an.

Außer Konkurrenz laufen die für den Preis für Kinderrechte nominierten Filme „Starless Dreams“ und „Das Land der Erleuchteten“, die beide die Situation für Kinder und Jugendliche in der islamischen Welt betrachten. In „Starless Dreams“ widmet sich Regisseur Mehrdad Oskouei den Wünschen und Ängsten junger Frauen in einem Jugendgefängnis im Iran, während sich der semidokumentarischer Film „Das Land der Erleuchteten“ des Belgiers Pieter-Jan De Pues der verstörend-harten Wirklichkeit afghanischer Kinder annimmt, die in dem vom Krieg gezeichneten Land um ihr Überleben kämpfen.

Ebenfalls außer Konkurrenz laufen das israelische Frauenrechtsdrama „Sand Storm“, indem eine junge Frau mit den Regeln und traditionellen Rollenbildern ihrer Beduinengemeinschaft hadert sowie die Dokumentation „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ von Friedensfilmpreis-Jurymitglied Sung-Hyung Cho, die einen interessanten Einblick in die Lebenswirklichkeit der Bürger Nordkoreas, fernab von Propagandadarstellungen oder vorschnellen Urteilen, ermöglicht.

 

31. Unabhängiges FilmFest Osnabrück: 19. – 23. Oktober 2016

Die Filme im Wettbewerbe um den Friedensfilmpreis Osnabrück

Les Sauteurs – Those Who Jump
Freitag, 21 Oktober | 17:30 Uhr, Haus der Jugend

Meteorstraße
Freitag, 21. Oktober | 20:00 Uhr, Lagerhalle

Clash
Samstag, 22. Oktober | 20:00 Uhr, Lagerhalle

Haus ohne Dach
Samstag, 22. Oktober | 20:00 Uhr, Filmtheater Hasetor

Der Sturm
Sonntag, 23. Oktober | 13:00 Uhr, Filmtheater Hasetor

Where to, Miss?
Sonntag, 23. Oktober | 15:00 Uhr, Lagerhalle

A Good Wife
Sonntag, 23. Oktober | 15:00 Uhr, Filmtheater Hasetor

 

FilmFest Frieden (außer Konkurrenz)

Starless Dreams (nominiert für den Filmpreis für Kinderrechte)
Donnerstag, 20 Oktober | 20:00 Uhr, Haus der Jugend

Meine Brüder und Schwestern im Norden
Samstag, 22 Oktober | 17:30 Uhr, Lagerhalle

Das Land der Erleuchteten (nominiert für den Filmpreis für Kinderrechte)
Sonntag, 23 Oktober | 15:00 Uhr, Haus der Jugend

Sand Storm
Sonntag, 23 Oktober | 17:30 Uhr, Filmtheater Hasetor

 

Foto: Szenenbild aus „Les Sauteurs – Those Who Jump“ (Quelle: Wide House)

Aktuelle Informationen:
www.filmfest-os.de
www.facebook.com/Filmfest.Osnabrueck