Die Friedensfilmpreis-Jury 2020
Für den Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück wurden elf Spiel- und Dokumentarfilme nominiert, die sich gemäß den Statuten in herausragender Weise in den Dienst humanen Denkens und der Toleranz stellen. Unter den Beiträgen finden sich informative und bewegende Geschichten, die Einblicke in nahe und ferne, vergangene und aktuelle Lebenswelten ermöglichen.
Der Gewinner des Friedensfilmpreises wird von einer dreiköpfigen Jury aus erfahrenen Vertreter:innen der Filmkultur bestimmt.
Katrin Mundt gehört seit 2018 der dreiköpfigen Leitung des Osnabrücker European Media Art Festivals an und verantwortet dort die Filmprogramme. Als freie Kuratorin realisierte sie u.a. im Württembergischen Kunstverein Stuttgart, dem Hartware MedienKunstVerein Dortmund, für die Bonner Videonale, das goEast-Festival, Alternative Film/Video in Belgrad und Intermediæ in Madrid zahlreiche Ausstellungen und Filmprogramme. Die Duisburger Filmwoche, Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und das Kasseler Dokfest beriefen sie in ihre Auswahlkommissionen. Sie veröffentlichte u. a. „Ortsbestimmungen. Das Dokumentarische zwischen Kino und Kunst“ (Berlin 2016, hrsg. Eva Hohenberger).
Die Niederländerin Heleen Gerritsen leitet seit 2018 das Wiesbadener goEast-Festival, das sich dem mittel- und osteuropäischen Filmschaffen widmet. Ihr frühes Interesse für klassische russische Kultur festigte sie im Studium der Osteuropa-Studien und Wirtschaftswissenschaften in Amsterdam und Sankt Petersburg. Dort arbeitete sie im traditionsreichen Produktionsstudio Lenfilm, sammelte weitere Erfahrungen bei den Filmfestivals in Rotterdam und Amsterdam und leitete bis 2017 das Neubrandenburger DokumentART-Festival. An der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin ließ sie sich zur Produzentin ausbilden.
Das Trio wird komplettiert von Björn Koll, Inhaber und Motor des unabhängigen Filmverleihs Edition Salzgeber. Sein Studium der Theaterwissenschaft, BWL und Psychologie schloss er nie ab, weil er unter anderem eigene Kurzfilme, Praktika am Theater des Westens und an der Deutschen Oper viel spannender fand. Seit 1994 ist Koll mit Salzgeber der Verleiher von über 500 Filmen, deren Spektrum von Queer Cinema, Dokumentarfilm und Nachwuchs bis zum World Cinema reicht. Privat sammelt Björn Koll Fotografie, veranstaltet unregelmäßig Ausstellungen und entwickelt Kunst- und Buchprojekte.
Die feierliche Preisverleihung wird als Höhepunkt des 35. Unabhängigen FilmFests am 25. Oktober um 17 Uhr in der Lagerhalle stattfinden. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter info@filmfest-osnabrueck.de wird gebeten.
Anschließend setzt der außerhalb des Wettbewerbs präsentierte Abschlussfilm „Air Conditioner“ einen markanten Schlusspunkt: Skurrile Dinge begeben sich in der angolanischen Hauptstadt Luanda. Ohne erkennbaren Grund fallen die an den Fassaden befestigten Klimaanlagen auf die Straße und finden bisweilen neue Besitzer. Matacedos Chef ist wütend, er will sein Gerät zurück. Für Matacedo beginnt eine Odyssee durch Luandas Downtown, von Regisseur Fradique farbenprächtig, faszinierend, einfallsreich inszeniert und mit der berührenden Musik Aline Frazãos unterlegt.
Und für alle, die am Sonntag verhindert sind: Der Gewinner des Friedensfilmpreises Osnabrück wird am Dienstag, den 27. Oktober 2020, um 20 Uhr noch einmal in der Lagerhalle zu sehen sein.
Weitere Informationen zu den Filmen im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück finden Sie in der gedruckten Ausgabe des Programmkatalogs oder auf der Homepage www.filmfest-osnabrueck.de.