Jurys des FFOS 2021
Das 36. Unabhängigen FilmFest Osnabrück freut sich auch 2021 vier Filmpreise, allen voran den Friedensfilmpreis Osnabrück und den Filmpreis für Kinderrechte, vergeben zu können. Gemeinsam mit seinen Preisstifterinnen und Preisstiftern ist es dem FilmFest Osnabrück eine ausgesprochene Freude, die Jurys mit der Sichtung des Wettbewerbsprogramms zu betrauen.
Im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück konkurrieren 2021 vier Spiel- und fünf Dokumentarfilme, die sich in herausragender Weise für humanes Denken und Toleranz inhaltlich und formal aussprechen. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird gestiftet von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur.
Die Jurymitglieder
Das Interesse am Film reicht bei der gebürtigen Düsseldorferin Melanie Lischker bis zurück in die Kindheit. An der Filmuniversität Babelsberg machte sie einen Abschluss als Schnittmeisterin und arbeitete als Meisterschülerin zum Thema Montageforschung. In einem Beitrag für das „Montageforum“ schreibt sie: Die Tastatur, mein inneres Werkzeug bleibt flexibel während des ganzen Prozesses.“ Sie arbeitet als Editorin und Regisseurin vorrangig für TV- und Kinodokumentarfilm in Berlin.
Im diesjährigen Programm ist Melanie Lischker mit „Bilder (m)einer Mutter“ vertreten, ihrem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm. Bei diesem preisgekrönten Projekt erzählt sie mit über 100 Stunden Familienvideos das Leben ihrer Mutter.
Die Regisseurin Tatia Skhirtladze wurde im damals noch sowjetisch regierten Georgien geboren, wo sie aufwuchs. Schon damals waren die weltweit erfolgreichen georgischen Schachspielerinnen Nona Gaprindashvili, Nana Alexandria, Maia Chiburdanidze and Nana Ioseliani, denen sie ihren ersten abendfüllenden Dokumentarfilm „Glory to the Queen“ widmete, ihre Vorbilder. „Durch sie wurde das Schachspiel für mich zu einem Symbol der geistigen und persönlichen Emanzipation und Ermächtigung“, erklärte sie in einem Interview. Skhirtladze studierte Kunstpädagogik in Georgien und Österreich und Bildende Kunst in den Niederlanden. Sie lebt in Wien und Tblissi, unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst Wien und ist dort für verschiedene Produktionsfirmen tätig. Bei dem Film „Free Spaces“ der Regiekollegin Ina Ivanceanu führte sie die Kamera.
Der Regisseur Hauke Wendler ist im diesjährigen Festivalprogramm mit seinem abendfüllenden Dokumentarfilm „Monobloc“ vertreten. Schon während seines Studiums der Politischen Wissenschaft und der Geschichte in London und Hamburg arbeitete Wendler für private und öffentlich-rechtliche Fernsehsender. 1995 wurde er für den NDR tätig und lieferte zeitkritische Beiträge für die Reihen „Panorama“ und „Extra drei“. 2006 gründete er mit Carsten Rau die Produktionsfirma Pier 53. Dort entstandene Filme wie die Langzeitdokumentation „Willkommen auf Deutsch“ (2014) oder „Atomkraft Forever“ (2000). Viele Pier-53-Produktionen wurden preisgekrönt. Hauke Wendler hat sich in TV- und Kinoproduktionen intensiv mit dem Themenfeld Flucht und Migration befasst. Er ist unter anderem Träger des Grimme-, des Otto-Brenner- und des Regine-Hildebrandt-Preises.
Mit dem Filmpreis für Kinderrechte wird ein Spiel- oder Dokumentarfilm ausgezeichnet, der sich überzeugend mit der Situation von Kindern und ihren Rechten in der Welt auseinandersetzt. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird von der Stadt Osnabrück gestiftet. In diesem Jahr ist ein Dokumentarfilm und drei Spielfilme nominiert.
Über die Vergabe des Filmpreises für Kinderrechte entscheidet eine dreiköpfige Jungendjury. In diesem Jahr gehören der Jugendjury die Schüler Pit, Lasse und Marian an. Alle drei besuchen die 10. Klasse der Integrierten Gesamtschule Osnabrück. Preispate war das Kinderhilfswerk Terre des hommes e. V.