Die schottische Künstlerin Wilhelmina Barns-Graham bestieg am 29. Mai 1949 den Grindelwaldgletscher und malte danach eine lange Zeit obsessiv eine Serie von abstrakten Gletscher-Bildern. Die Begegnung hatte ihre Kunst transformiert. Die Strukturen des Gletschers sind bis ans Ende ihrer 65 Jahre dauernden Karriere ein wiederkehrender Bestandteil ihrer Werke. Dank ihrer Synästhesie konnte die moderne Künstlerin schon früh scheinbar banale Dinge in Kunstwerke verwandeln. Zeitlebens trotzte sie dem Kunst-Establishment ihrer Zeit. Der kreative Essayfilm versucht, den Moment ihrer Inspiration zu verstehen und verknüpft dafür Archivaufnahmen, ihre Bilder, Notizbücher und Sprachaufnahmen von Barns-Graham mit inszenierten Sequenzen sowie von Tilda Swinton eingesprochenen Tagebucheinträgen. Dem Filmemacher Mark Cousins gelingt spielerisch ein eigensinniges und euphorisches Plädoyer dafür, den rechtmäßigen Platz dieser außergewöhnlichen, aber wenig bekannten Künstlerin in der Kunst des 20. Jahrhunderts anzuerkennen.
An encounter transforms the art of Wilhelmina Barns-Graham. A gripping film about seeing, creativity and the moment of inspiration.
Fr. 10. Okt. 15:00 | Haus der Jugend
Vereinigtes Königreich 2024, 88’
Englische Originalfassung
Regie, Buch & Kamera Mark Cousins | Schnitt Timo Langer | Musik Linda Buckley | Ton Ali Murray | Stimmen Tilda Swinton, Mark Cousins | Produktion Mary Bell, Adam Dawtrey | Distribution Impronta Films