Die Alkoholsucht als personifizierter Weggefährte und imaginärer Fürsprecher – Nachdem vor zwei Jahren Axel Ranischs „Ich fühl mich Disco“ vom Osnabrücker Publikum begeistert aufgenommen und mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde, präsentiert der Regisseur auch seinen neuesten Streich „Alki Alki“ wieder im Rahmen des FilmFestes. Ranisch stellt als zentraler Vertreter der German-Mumblecore-Bewegung dabei ein weiteres Mal sein Talent für bitter-süße Geschichten mit Realitätsbezug und Herz unter Beweiß. Auch wenn der Regisseur die Gefahren sowie die Tragik der Suchterkrankung, die als personifizierter bester Freund namens Flasche plakativ beständig an der Seite des Familienvaters Tobias steht, jederzeit ernst nimmt, gelingt es ihm das Suchtschicksal auch mit abstrusen Momenten zu karikieren. So erzählt Ranisch die bittere Geschichte eines Mannes in der tragischen Umarmung der Alkoholsucht und bietet zugleich den unnachahmlichen Humor, der sich aus seinem besonderen Improvisationsansatz speist: Wenn dann bemühte Gruppentherapie-Spielchen auf uneinsichtige personifizierte Süchte treffen, bleibt kein Auge trocken.
Mittwoch 7. Oktober │ 19:30 Uhr, Lagerhalle
Sonntag 11. Oktober │ 17:30 Uhr, Lagerhalle
Deutschland 2015, DCP, 102 Min. | deutsche Originalfassung
Regie Axel Ranisch | Buch Heiko Pinkowski, Axel Ranisch, Peter Trabner | Kamera Dennis Pauls | Schnitt Milenka Nawka, Guernica Zimgabel | Musik Käptn Peng & Die Tentakeln von Delphi | Darsteller Heiko Pinkowski, Peter Trabner, Eva Bay, Ruth Bickelhaupt, Dietrich Brüggemann, Thomas Fränzel, Christina Große, Robert Gwisdek, Iris Berben
Produktion Sehr gute Filme GmbH | Distribution missingFILMs, missingfilms.de
Special außerhalb des Wettbewerbs