Der letzte Jolly Boy

Leon Schwarzbaum, geboren 1921 in Hamburg, aufgewachsen in Polen. In seiner Jugend in Oberschlesien sang er mit seiner ‚Boy Group‘, den „Jolly Boys”, amerikanischen Swing. Das geplante Studium konnte er nicht mehr antreten. Deutschland überfiel Polen, die jüdische Bevölkerung wurde verfolgt, deportiert, ermordet. Als einziger in seiner Familie überlebte er den Holocaust. Auschwitz, Buchenwald, Sachsenhausen. Heute lebt der 97-Jährige in Berlin und gibt seine Lebenserfahrungen weiter. Höflich, zurückhaltend, umso eindringlicher. Der vielfach ausgezeichnete Regisseur Hans-Erich Viet hat Leon Schwarzbaum über mehrere Jahre mit der Kamera begleitet. Entstanden ist das preisgekrönte dokumentarische Roadmovie „Der letzte Jolly Boy“.

 

Hans-Erich Viet ist gebürtiger Ostfriese und lebt am Dollart und in Berlin. Er studierte unter anderem Politologie und absolvierte die Deutsche Film- und Fernsehakademie/Berlin (dffb). Bekannt wurde er zunächst durch die Zusammenarbeit mit seinem Studienkollegen Detlev Buck bei den Filmen„Hopnick“ und „Karniggels“, ferner durch Beiträge zur Reihe „Polizeiruf 110“ mit dem Schweriner Ermittlerpaar Groth (Kurt Böwe) und Hinrichs (Uwe Steimle). Für den Dokumentarfilm „Schnaps im Wasserkessel“ erhielt er 1992 den Adolf-Grimme-Preis, 2009 den DGB-Filmpreis für „Deutschland nervt“. Viet lehrte unter anderem an der Internationalen Filmschule Köln (ifs), der Alice-Salomon-Fachhochschule für Soziales, Berlin und an der FH Dortmund. Hans-Erich Viet kommt nicht zum ersten Mal auf Einladung des Unabhängigen FilmFests nach Osnabrück – 1993 präsentierte er im Festivalrahmen seinen ersten abendfüllenden Spielfilm „Frankie, Jonny und die anderen“, der im selben Jahr beim Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken ausgezeichnet wurde.

 

Sonntag, der 1.9.2019 | 11 Uhr
Cinema Arthouse
In Anwesenheit von Hans-Erich Viet und Kameramann Thomas Keller

 

Deutschland 2018, 105 Min.
Deutsche Originalfassung

 

Eine gemeinsame Veranstaltung von ver.di Ortsverein Osnabrück, DGB, verdi-Bildungswerk, OFF e. V./Unabhängiges FilmFest Osnabrück

 

Die Pressemitteilung zur Veranstaltung