El Club

 

Bitterböses Moralstück mit ironischen Zwischentönen – An der schroffen chilenischen Küste steht ein abgeschiedenes Haus, in dem Priester Buße tun und nach den strikten Regeln der resoluten Ordensschwester Mónica leben. Die ins Exil geschickten Geistlichen haben sich mit ihrem Leben eingerichtet, doch als ein weiterer Priester zu ihnen stößt und nach schweren Vorwürfen den Freitod wählt, kündigt sich ein kircheninterner Ermittler bei der verschwiegenen Gemeinschaft der Exkommunizierten an. „El Club“ ist ein schonungsloses Drama um Verfehlungen und Vertuschungsaktionen der Kirche und zugleich ein Buße-Thriller
mit schwarzhumorigen Spitzen. Passend zu dem ewig grauen Himmel über der schroffen Küstenszenerie sind auch alle Figuren im unheilvollen „El Club“- Mikrokosmos ambivalent angelegt und zeigen erschreckend wenig Einsicht und Reue angesichts ihrer vergangene Taten. So gelingt Regisseur Pablo Larraín, nach seinem Politdrama „No!“, mit „El Club“ ein bedrückendes Kammerspiel über verdrängte Schuld und halbherzige Sühne der Institution Kirche und ihrer vom rechten Weg abgekommenen Hirten.
 
Freitag, 9. Oktober │ 22:30 Uhr, Filmtheater Hasetor
 
Chile 2015, DCP, 98 Min. | Originalfassung mit deutschen Untertiteln
 
Regie Pablo Larraín | Buch Guillermo Calderón, Daniel Villalobos, Pablo Larraín| Kamera Sergio Armstrong | Schnitt Sebastián Sepúlveda | Darsteller Alfredo Castro, Roberto Farías, Antonia Zegers, Jaime Vadell, Alejandro Goic, Alejandro Sieveking, Marcelo Alonso, José Soza, Francisco Reyes
 
Produktion Fabula | Distribution Piffl Medien www.piffl-medien.de