Fish Tank

Gelbes Straßenlaternenlicht scheint durch die staubigen Fenster des Plattenbaus und das Licht teilt sich auf in tausend Partikel. Mia tanzt vor einer Fototapete mit Palmen und tropischem Strand zu California Dreamin’. „I’d be safe and warm, if I was in L.A.“ Es könnte widersprüchlicher nicht sein: Sie ist 15 Jahre alt und boxt sich mit Vehemenz und dem Wissen, welche Performance man liefern muss, um zu überleben, durch den trägen und zehrenden Alltag. Bis die neue Affäre ihrer Mutter eine ungewohnte Ruhe verheißt. Doch wie so vieles in Mias Leben hat auch Nähe einen verdammt hohen Preis, fühlt sich selten bedingungslos und jederzeit angreifbar an. Arnold steuert mit einer Filmsprache, die ihre unerschrocken raue Handschrift trägt, in die Kollision von feministischem und gesellschaftskritischem Kino hinein: Im klaustrophobischen 4:3-Format und mit wackeliger Handkamera portraitiert sie die Momente zwischen Begehren und Selbsterhaltung, die so häufig weichgezeichnet werden, in einem Manifest patriarchaler Befreiungskämpfe.

 

15-year old Mia claws, punches and dances her way through her bleak and monotonous days in East London, until her mother’s new partner introduces a previously unknown calm into her life. But like so many other things in her life, intimacy comes at a cost.

 

Fr. 04. Okt., 20.00 | Lagerhalle

 

Großbritannien 2009, 122’ Englische Originalfassung
mit deutschen Untertiteln

 

Regie & Buch Andrea Arnold | Kamera Robbie Ryan | Schnitt Nicolas Chaudeurge | Musik Liz Gallacher | Ton Rashad Omar | Darstellende Katie Jarvis, Michael Fassbender, Kierston Wareing, Rebecca Griffiths | Produktion Kees Kasander | Distribution Filmagentinnen, Kool Film