Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan schwelt schon lange und ist zuletzt wieder schmerzhaft aktuell geworden. Daniel Kötter ist in eine Region Armeniens gereist, die nicht so stark im Fokus steht wie Bergkarabach. Dennoch oder gerade wegen des räumlichen Abstandes kann der Film den Konflikt in einen größeren Zusammenhang stellen.
„Landshaft“ entwirft die Psychogeographie einer geopolitisch aufgeladenen Landschaft und seiner Einwohner zwischen Extraktivismus, Krieg und Vertreibung. In Form einer Reise im Osten Armeniens in einem alten Lada folgt der Film menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren auf ihrem Weg durch die Landschaft vom Sewan See bis zur Goldmine von Sotk – die seit 2020 von Aserbaidschan besetzt ist. Daniel Kötter hat über 50 Stunden Gesprächsmaterial aufgenommen und kombiniert diese Aufnahmen in seinem Filmessay mit eindrucksvollen Bildern der Grenzregion auf armenischer Seite. Der Film gibt den Menschen vor Ort eine Stimme und bespricht die Auswirkungen von Krieg und Gewalt, ohne sie zu zeigen. Trotz der Unsichtbarkeit des Feindes, kann die faszinierende Wildheit der majestätischen Landschaft die politischen Spannungen nicht verbergen.
„Landshaft sketches the psycho-geography of a politically charged region and its inhabitants; in the midst of extractivism, war and displacement. Daniel Kötter collected more than 50 hours of material and merged it into a film essay filled with impressive images of the Armenian border region.
Do. 12. Okt. 20.00 | Filmtheater Hasetor
Im Anschluss an die Vorstellung wird es ein Filmgespräch mit Regisseur Daniel Kötter geben.
Deutschland, Armenien
2023, 97’
Armenische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie, Buch, Kamera & Schnitt Daniel Kötter | Musik Sarer Kaghechem, Gusam Sheram Sounddesign Luca Barajevic | Ton Armen Papyan, Luca Barajevic | Mitwirkende Sona Karapoghosyan, Nune Hovhannysian, Eviya Hovhannysian, Armen Papyan | Produktion Daniel Kötter, Jana Cisar, Nune Hovhannysian| Distribution Arsenal Berlin