Der Polizist Ruiz hat sich nach Montfermeil versetzen lassen. Mit zwei Kollegen fährt er seine erste Streife und wird in die örtlichen Verhältnisse eingeführt. Der Pariser Vorort ist ein Brennpunkt. Muslimbrüder und Schwarzafrikaner konkurrieren um die Vorherrschaft. Mittendrin Kinder, für die Straftaten zum Alltag gehören. Die Polizisten: korrupt und berüchtigt. Während einer Verhaftung wird Stéphane mit seinen beiden Kollegen überrannt, sie machen Fehler, werden von einer Drohne gefilmt. Der Beginn einer fatalen Kettenreaktion. Regisseur Ladj Ly stammt aus Clichy-Montfermeil und war Zeuge der Unruhen von 2005, denen er gemeinsam mit anderen bereits einen Dokumentarfilm widmete. Mit seinem ersten Spielfilm taucht er tief ein in die Milieus und sozialen Verhältnisse, wagt den differenzierten Blick, verzichtet auf simple Schuldzuweisungen. Gerade diese Haltung macht seinen Film ungemein spannend. „Les Misérables“ gewann den Preis der Jury bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes.
Sonntag, 20. Oktober | 20.30 Uhr, Filmtheater Hasetor
Frankreich 2019, 103’
Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie Ladj Ly | Drehbuch Ladj Ly, Giordano Gederlini, Alexis Manenti | Kamera Julien Poupard | Schnitt Flora Volpelière | Musik Pink Noise Ton Arnaud Lavaleix | Darstellende Damien Bonnard, Alexis Manenti, Djebril Zonga, Steve Tientcheu | Produktion Scrab Films | Distribution Central Film, Wild Bunch
In Montfermeil, springboard of the 2005 Parisian riots, situations are still risky. Just one spark could light the fires of chaos within the district. Already on his first day, policeman Ruiz experiences the dangers the tedious maintained peace between Islamists, Africans and corrupt police has to face.