(Mon oncle)
Monsieur Hulot lebt in einer verwinkelten Dachwohnung in Saint-Maure und verbringt viel Zeit mit seinem neunjährigen Neffen Gérard, der in einem hochmodernen Anwesen mit seinen peniblen Eltern wohnt. Gérard teilt gern die Gesellschaft seines verschrobenen Onkels, der mit ihm zusammen die Freuden der Freiheit genießt. Für seinen Vater Monsieur Arpel, der eine Kunststofffabrik leitet, stellt der unverheiratete, arbeitslose Onkel hingegen ein denkbar schlechtes Vorbild für seinen Sohn da. „Mein Onkel“ war im Jahre 1958 der größte Kassenerfolg in Frankreich, gewann den Spezialpreis der Jury in Cannes und wurde 1959 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. Mit Poesie und gewitzten Einfällen gestaltet Regisseur und Hauptdarsteller Jacques Tati auf satirische und gleichermaßen liebenswürdige Weise eine Ode an ein Leben abseits eines seelen- und freudlosen Streben nach Perfektionismus – symbolisiert in einem prächtigen, verwilderten Garten. Mit Liebe zum Detail karikiert „Mein Onkel“ Regelkonformität und ruft Menschlichkeit und die Freude an den kleinen Dingen des Lebens zum obersten Gebot aus.
Samstag 10. Oktober ǀ 15 Uhr, Haus der Jugend
Frankreich 1958, BluRay, 117 Min. | Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie & Buch Jacques Tati | Kamera Jean Bourgoin | Schnitt Suzanne Baron | Musik Franck Barcellini, Alain Romans, Nobert Glanzberg | DarstellerInnen Jacques Tati, Gérard Apel, Jean-Pierre Zola, Adrienne Servantie, Jean-François Martial
Produktion Gaumont Distribution, Spectra Films, Gray-Films, Alter Films | Distribution Arthaus Filmverleih