Meine Brüder und Schwestern im Norden

 

Ein unvoreingenommener, emotionaler Blick auf die Menschen in Nordkorea: Um ihr Dokumentationsprojekt „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ realisieren zu können, verzichtete die Regisseurin Sung-Hyung Cho auf ihre südkoreanische Staatsbürgerschaft. Nur mit ihrem neuen deutschen Pass war es ihr möglich, die Einreise- und Dreherlaubnis für den abgeschotteten Staat zu bekommen und die Menschen im strikt geführten kommunistischen System zu ihrem Leben, ihren Hoffnungen und Ängsten zu interviewen. Auch wenn die vom koreanischen Staatsapparat ausgewählten linientreuen Gesprächspartner oftmals naiv-unreflektiert von ihrem Land und der Herrscherfamilie schwärmen und die tiefgreifende Indoktrination offenbaren, gelingt es Cho mit ihrer empathischen Ansprache ihnen auch persönlichere Statements zu entlocken und etwas über ihre Gefühlswelten und Sehnsüchte zu erfahren. Dabei wechseln sich emotionale mit skurril-humorvollen Passagen ab, kommt auch die landschaftliche Schönheit des Landes zur Geltung. So erlaubt die Dokumentation einen interessanten Einblick in die uns fremde Lebenswirklichkeit der Bürger der Demokratischen Volksrepublik Koreas, fernab von Propagandadarstellungen oder vorschnellen Urteilen.
 
Samstag, 22. Oktober | 17:30 Uhr, Lagerhalle
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Deutschland  2016, DCP, 86 Min.
deutsch-koreanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
 
Regie & Buch Sung-Hyung Cho | Kamera Thomas Schneider &  Julia Daschner | Schnitt Fabian Oberhem | Ton Bernd von Bassewitz |
 
Produktion Kundschafter Filmproduktion, Hessischer Rundfunk, Westdeutscher Rundfunk, Cine Plus Filmproduktion | Distribution Farbfilm-Verleih
 
Special außerhalb des Wettbewerbs