(Gu du)
Eindrucksvoller Dokumentarfilm über drei Schwestern (10, 6 und 4 Jahre), die ihren rauen Alltag in der abgelegenen chinesischen Provinz Yunnan mehr oder weniger allein bewältigen: Die Mutter der drei Kinder hat die Familie schon vor Jahren verlassen, der Vater arbeitet in der entfernten Großstadt. Die Älteste – gelegentlich unterstützt vom Großvater und einer Tante – kümmert sich um ihre kleineren Schwestern und vernachlässigt dafür die Schule. Trotz ihrer schwierigen Lebensumstände haben die drei Schwestern ihre Lebensfreude nicht verloren. Ihr Dasein ändert sich drastisch, als ihr Vater die beiden Jüngeren mit zu sich in die Stadt nimmt und die älteste Tochter beim Großvater lässt. In „Mutterseelenallein“ zeigt der Dokumentarfilmer Wang Bing mit beklemmender Intensität die bittere Armut in der chinesischen Provinz und erweist sich einmal mehr als exzellenter und sensibler Beobachter des heutigen China. „Mutterseelenallein“ ist eine kürzere Version seines Films „Three Sisters“, der seine Premiere im letzten Jahr in Venedig feierte. Wang Bing , geboren 1967 in China, gilt als einer der prägendsten Figuren des chinesischen Dokumentarfilms. Seine Filme – darunter das Epos „Tie Xi Qu: West of the Tracks“ – feierten auf zahlreichen Festivals Erfolge.
Hong Kong / Frankreich 2012, BlueRay, 89 Min.
Originalfassung mit englischen Untertiteln, deutsch eingesprochen
Regie Wang Bing | Kamera Huang Wenhai, Li Peifeng, Wang Bing | Schnitt Louise Prince Musik Antoine Fournier
Produktion & Distribution Sylvie Faguer, Mao Hui, Album Productions, Chinese Shadows
Samstag, 26. Oktober
17:30 Uhr, Haus der Jugend
empfohlen ab 8
FSK Altersfreigabe: ab 6 Jahren