(Ničije Dete)
Ein unter Wölfen aufgewachsener Junge wird zivilisiert, während die ihn umgebende Gesellschaft in Kriegstagen ihre unmenschliche und barbarische Seite offenbart –Im Jahr 1988 finden Jäger in den bosnischen Wäldern einen Jungen, der bisher unter Wölfen gelebt hat. Ohne jegliches Wissen über menschliche Konventionen und Verhaltensweisen wird der Junge in ein Kinderheim in Belgrad gebracht, in dem er von Betreuerinnen vorschnell aufgegeben und von anderen Kindern verspottet wird. Im Heim nur abfällig Pucke genannt, vermag der Wolfsjunge sich nur langsam auf seine eigentlichen Artgenossen einzulassen, findet in Zika aber endlich einen Freund.
Das beim GoEast-Filmfestival mit dem Hauptpreis ausgezeichnete Debütwerk von Regisseur Vuk Ršumovic zeigt sich als kraftvolles Drama, das in ruhigen Einstellungen den steinigen Lernprozess des Wolfsjungen beschreibt. Denis Muric verkörpert auf äußerst ergreifende Weise den sich vom störrischen Wilden zum zerbrechlichen Jungen entwickelnden Jugendlichen. Dabei funktioniert „Niemandskind“ auch als Parabel auf den schmalen Grat, der die Zivilisation von der Barbarei trennt.
Empfohlen ab 12 Jahren & nominiert für den Filmpreis für Kinderrechte
Samstag 10. Oktober │ 17:30 Uhr, Filmtheater Hasetor
Serbien/Kroatien 2014, DCP, 97 Min. | Originalfassung mit englischen Untertiteln
Regie & Buch Vuk Ršumovi | Kamera Damjan Radovanovic | Schnitt Mirko Bojovic | Musik Jura Ferina, Pavao Miholjevic | DarstellerInnen Denis Muric, Pavle Cemerikic, Isidora Jankovic, Milos Timotijevic, Tihomir Stanic, Borka Tomovic, Goran Susljik, Zinaida Dedakin
Produktion Art & Popcorn, BaBoon Production, Kinorama | Distribution Soul Food Distribution