Pol Pot Dancing

Wie konfrontiert man den Jungen, den man großgezogen hat, und der sich als der böseste Mann des eigenen Landes entpuppt hat? „Pol Pot Dancing“ gibt darauf keine klaren Antworten. Doch mit Hilfe kambodschanischer Tänze stellt der Dokumentarfilm kunstvoll und in prächtigen Kostümen den Schmerz und das Trauma einer ganzen Nation dar. Chea Samy war Tänzerin am Königshof und Pol Pots Schwägerin, ihre Schülerin lässt in ihrer Tanzchoreografie Chea Samy auf den Diktator treffen. Pol Pot versuchte den traditionellen kambodschanischen Tanz zu zerstören. Doch Chea Samy ist es gelungen, diese besondere Tanzkunst zu bewahren und lässt ihn heute durch ihre Schüler*innen wieder aufleben. Der Film zeigt, wie Tanz zur Verarbeitung von Schrecken und Verlust dienen kann und fängt die Essenz eines Volkes ein, das trotz unfassbarer Grausamkeiten seine Kultur und Identität bewahrt hat. „Pol Pot Dancing“ handelt von der Kraft der Tradition und von der Hoffnung auf Versöhnung und Heilung.

 

Chea Samy was a dancer at the Cambodian court and sister in law to the dictator, Pol Pot. This colourful documentary choreographically explores the trauma of a whole nation. How can dance serve to process these horrors? „Pol Pot Dancing“ tells the tale of a people who have maintained their culture even in the face of unimaginable atrocity.

 

Mi. 02. Okt., 17.30 | Haus der Jugend 

Deutschland, Norwegen 2023, 99′

Khmer/englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

 

Regie & Buch Enrique Sánchez Lansch | Kamera Marcus Winterbauer | Schnitt Julia Oehring | Musik Christoph Kaiser, Julian Maas | Ton Patrick Veigel | Mitwirkende Sophiline Cheam Shapiro | Produktion Arne Birkenstock, Laryssa Stone | Distribution  JIP Film und Verleih