The Golden Thread

„Nein, eine Tüte brauche ich nicht. Ich habe einen Jutebeutel dabei.“ Wer hat diesen Satz nicht schon einmal an der Supermarktkasse gehört? Auch wenn die damit gemeinten Tragetaschen längst nicht mehr aus dem namensgebenden Rohstoff, sondern aus Baumwolle hergestellt werden, lebt die Juteindustrie weiter. In Bengalen, im Nordosten Indiens, einer der wichtigsten Regionen für die Juteproduktion, leben die Arbeiter*innen im Limbo zwischen ökonomischer Instabilität und verheißungsvoller Zukunft, denn Jute wird bereits als eine neue, nachhaltige Alternative zur Kunstfaser angepriesen. Untermalt von den heulenden Sirenen der Jutemühle und dem Keuchen und Knarzen hunderter Maschinen porträtiert Nishtha Jain Menschen, die von und mit der Juteindustrie leben. Sie träumen von einem sicheren Job als Beamt*in oder von einer Schauspielkarriere. Doch statt im Rampenlicht stehen sie in spärlichen Lichtsäulen, die durch das undichte Dach fallen und die Fabrik in ein goldenes Licht tauchen.

 

Underscored by the creeking and buzzing of hundreds of machines, Nishtha Jain depicts workers in one of the largest yute factories in Bengal, India. In limbo between economic precarity and a bright future — yute is being praised as one of the big new sustainable fabrics — the workers dream of careers as actors or a quiet life working a stable job, anywhere but the yute mines.

 

Fr. 13. Okt. 22.15 | Filmtheater Hasetor

Bosnien und Herzegowina, Vereinigtes Königreich, Indien, Niederlande, Norwegen

2022, 86’

Bengali/Hindi Originalfassung mit englischen Untertiteln

 

Regie Nishtha Jain | Buch Nishtha Jain, Deborah Matzner | Kamera | Rakesh Haridas | Schnitt Alexander Goekjian, Nishtha Jain | Musik Kenneth Ishak Sounddesign Niraj Gera | Mitwirkende Sandhya, Ramesh Chandra Das, Prem Chaurasia, Tanti Dutta, Somen Nandi | Produktion Nishtha Jain, Irena Taskovski, Morana Komljenovic (Taskovski Films, Koleks D. O. O. Dokudom) | Distribution Taskovski Films