Die Sozialarbeiterin Giovanna schuf in einem von der Camorra in Geiselhaft gehaltenen Vorort Neapels eine sichere Oase für die Kinder in ihrer Nachbarschaft. Ein Nachbarschaftszentrum, in dem gemalt, gebastelt und gegärtnert wird. Ein sicherer Hafen, in dem Kinder Kinder sein dürfen und nicht Gefahr laufen, für den Drogenverkauf und andere kriminelle Handlungen missbraucht zu werden. Es ist ein Zufluchtsort für alle, die einen brauchen. Als die junge Maria mit ihrem Säugling und der kleinen Rita vor Giovannas Tür steht, bildet sie keine Ausnahme. Doch mit ihrem Einzug in die kleine Kammer auf dem Gelände des Nachbarschaftszentrums beginnen die Probleme für Giovanna und stellen diese vor eine schwierige moralische Entscheidung. Denn Maria ist mit einem inhaftierten Camorra-Gefolgsmann verheiratet. Der Dokumentarfilmer Leonardo DiConstanzo setzt in seinem zweiten Spielfilm sein Grundthema – die filmische Auseinandersetzung mit dem organisierten Verbrechen und dessen Auswirkung auf das Leben in Neapel – fort. Und wirft mit „L’Intrusa“ unaufgeregt, aber eindringlich die Frage auf, wie weit reicht Toleranz?
Samstag, 21. Oktober | 20 Uhr, Lagerhalle
Italien/Frankreich/Schweiz 2017, DCP, 95 Minuten
Italienische Originalfassung mit englischen Untertiteln
Regie: Leonardo di Constanzo | Buch: Maurizio Braucci, Bruno Oliviero, Leonardo di Constanzo | Kamera: Heléne Louvart | Schnitt: Carlotta Cristiani | Musik: Marco Cappelli, Adam Rudolph
Darsteller: Raffaella Giordano, Valentina Vannino, Martina Abbate, Anna Patierno, Flavio Rizzo, Marello Fonte, Maddalena Stornaiuolo, Riccardo Veno
Produktion: Tempesta, Carlo Cresto-Dina, Rai Cinema
Distribution: The Match Factory