„Schweigend steht der Wald“ Film & Gespräch in der Gedenkstätte Augustaschacht
Die Forstpraktikantin Anja Grimm kehrt in den Ort zurück, in dem ihr Vater vor 20 Jahren spurlos verschwand. Ein erschütternder Mord und eine seltsame Bodenprobe aus dem Wald veranlassen die junge Frau, tiefer zu graben. In ihrem Langfilmdebüt nähert sich die Regisseurin Saralisa Volm einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte mit den Mitteln des Thriller- und Mystery-Kinos und zeichnet in bedrückenden Bildern ein Milieu, das die Vergangenheit totschweigen will. Ein Ort in der Oberpfalz wird mit dem Verschweigen von dort stattgefundenen Verbrechen am Ende der NS-Zeit und dem Mitwissen und der Tatbeteiligung von Menschen aus dem Ort konfrontiert. Der Film wurde auf der 72. Berlinale 2022 gezeigt und in die Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis aufgenommen.
Am Sonntag, den 5. März 2023, um 15 Uhr ist der Film „Schweigend steht der Wald“ in der Gedenkstätte Augustaschacht, Zur Hüggelschlucht 4, in Hasbergen zu sehen. Nach der Vorführung moderiert die Leiterin des FilmFest Osnabrück Julia Scheck ein Publikumsgespräch mit dem Gedenkstättengeschäftsführer Michael Gander und der Filmregisseurin Saralisa Volm, die über ihren Film sagt:
„Der deutsche Umgang mit der eigenen Vergangenheit hat mich immer beschäftigt. Und besonders spannend an der Geschichte fand ich, dass sie nicht das klassische Narrativ bedient. Aktuell sehen wir sehr viel Täter-Opfer-Umkehr im Kino und TV. Die Frage war: Wie kann man über die Shoah sprechen, ohne die ganze Zeit über die Shoah zu sprechen? Wie kann man über Schuld, Verantwortung und Verschweigen sprechen, und zwar in einer Geschichte, die uns heute nahe kommt? Das schafft Wolfram Fleischhauer in seinem Roman auf tolle Weise. Das Verschweigen ist in der deutschen Geschichte ein wichtiges Thema.“
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Saralisa Volm (*1985) ist Filmemacherin, Autorin, Schauspielerin und Produzentin. Als studierte Kunsthistorikerin versucht sie in ihrer Arbeit immer wieder die Grenzen zwischen Film, Text und bildender Kunst auszuloten. Mit ihrer Firma Poison produzierte sie unter anderem den Film „Fikkefuchs“ (R: Jan Henrik Stahlberg), der 2017 erfolgreich in den deutschen Kinos startete. Volm veröffentlichte bereits mehrere Bücher und das Hörspiel „Wir haben keine Krise“ für Deutschlandfunk Kultur, bei dessen Umsetzung sie auch die Regie übernahm. Zuletzt drehte sie als Regisseurin ihr Spielfilmdebüt „Schweigend steht der Wald“ nach dem gleichnamigen Roman von Wolfram Fleischhauer, das bei der Berlinale 2022 seine Premiere feierte.
Veranstaltungsdetails:
„Schweigend steht der Wald“
Sonntag, 05. März 2023 | 15.00 Uhr, Gedenkstätte Augustaschacht in Hasbergen
Deutschland 2022, 101ʼ
Regie & Produktion Saralisa Volm
Drehbuch Wolfram Fleischhauer
Darstellende Henriette Confurius, Noah Saavedra, August Zirner, Robert Stadlober, Johanna Bittenbinder, Johannes Herrschmann
FSK 0 empfohlen ab 15
Eintritt: 5,00 Euro
Platzreservierungen sind möglich unter 05405 8959270 und termine@augustaschacht.de
Eine Veranstaltung der Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht, des Filmfest Osnabrück und des Osnabrücker FilmForum e. V., in Kooperation mit den SchulKinoWochen Niedersachsen und der Volkshochschule Osnabrück.