Stadtteilkino im SubstAnZ: „Rise Up“

Menschen in Bewegung 

Vier Erdteile, fünfmal Hoffnung auf Veränderung: Das Filmfest Osnabrück zeigt den Kinofilm „Rise Up“ im Rahmen des Projekts Stadtteilkino.

 

Kapstadt, Santiago de Chile, Jackson in den USA, Berlin sind einige der Schauplätze des Kinofilms „Rise Up“. Die Südafrikanerin Shahida Issel ist 67 Jahre alt. Sie hat noch das Apartheidsregime erlebt. Zeiten, in denen beispielsweise Schwarze Menschen nicht auf demselben Bürgersteig laufen durften wie weiße Polizisten. Issel schloss sich der Anti-Apartheidsbewegung an, erlebte Erfolge wie die Freilassung Nelson Mandelas, aber auch Enttäuschungen. 

 

Kali Akuno aus den USA kennt, wie viele Afroamerikaner*innen, polizeiliche Willkür. Akuno engagiert sich gewerkschaftlich und in seinem Stadtteil. 

 

Judith Braband lebte in der DDR, erkannte eigene Irrtümer, schloss sich der linken Opposition an. Die Wende gelang, vom weiteren Fortgang der Geschichte zeigt sich Braband heute enttäuscht. Nicht die Wiedervereinigung war das Ziel der oppositionellen Bewegung, sondern eine sozialistische Republik demokratischen Charakters. 

 

Ein ähnliches Staatsgebilde wurde auf kurdischem Gebiet in Syrien mit der autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien, kurdisch Rojava, geschaffen. Hier leben Kurd*innen, Christ*innen und arabische Menschen friedlich miteinander. Verwaltungsposten werden jeweils von einer Frau und einem Mann besetzt. Die Wirtschaft ist größtenteils genossenschaftlich organisiert. Die Frankfurterin Marlene Sonntag beteiligt sich an diesem gesellschaftlichen Experiment und an der Verteidigung Rojavas, das immer wieder von der Türkei angegriffen wird. 

 

In Chile lösten ab 2019 die hohen Preise, das soziale Gefälle, das unzureichende Bildungssystem Proteste aus breiten Bevölkerungsgruppen aus. Wie viele andere ihrer Generation setzt sich auch die junge Feministin Camila Cáceres für Verbesserungen ein. 

 

Gemeinsam ist diesen fünf Aktivistinnen und Aktivisten, dass sie sich irgendwann entschlossen, offensichtliche Missstände nicht länger schweigend hinzunehmen. Das Filmkollektiv Leftvision porträtiert sie in dem Film „Rise Up“. In Kapiteln mit Überschriften wie „Bestehen“, „Los“, „Sich erheben“ berichten sie abwechselnd, was für sie der Auslöser war, in politischen Bewegungen tätig zu werden, von beglückenden Momenten in der Gemeinschaft, aber auch von – bislang noch – unerfüllten Hoffnungen. Das Filmteam reflektiert das Gesagte und stellt sich und dem Publikum ganz praktische Fragen wie: „Wo anfangen?“ 

 

Das Filmfest Osnabrück zeigt „Rise Up“ im Rahmen des Projekts Stadtteilkino anlässlich des Antikriegstags am Samstag, den 2. September 2023 im „SubstAnZ“ an der Frankenstraße 25A in Osnabrück. 

 

„Rise Up“Deutschland 2022, 89′Originalversion mit deutschen Untertiteln

Regie: Filmkollektiv leftvision  — Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel

VeranstaltungDas Filmfest Osnabrück zeigt den Kinofilm „Rise Up“ 

Termin: 2.9.2023

Beginn: 19:30 Uhr 

Ort: „SubstAnZ“, Frankenstraße 25A, 49082 OsnabrückEintritt: selbstbestimmt (pay what you can

Weitere Informationen: stadtteilkino-os.de & substanz-os.de