Jury und Filme des Friedensfilmpreises Osnabrück 2019
Die Jury und Wettbewerbsfilme des Friedensfilmpreises Osnabrück 2019
Das 34. Unabhängige FilmFest Osnabrück gibt die Jury für den von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur gestifteten Friedensfilmpreis Osnabrück 2019 bekannt: Der dreiköpfigen Jury für die mit 15.000 Euro dotierten Auszeichnung werden vom 16. bis 20. Oktober die Kuratorin Masha Matzke, der Produzent Mike Beilfuß sowie die Leiterin des Lodderbast Kinos in Hannover, Wiebke Thomsen angehören.
Mike Beilfuß ist Mitbegründer der Bremer Produktionsfirma Freischwimmer Film, die ihren Schwerpunkt auf die Produktion von Arthousspielfilmen sowie kritischen, gesellschaftsrelevanten Dokumentarfilmen und internationalen Co-Produktionen legt. Unter anderem produzierte er mit Kinescope den mehrfach preisgekrönten Kurzfilm „Nicht im Traum“ von Astrid Menzel, der im Kurzfilmprogramm des 34. Unabhängigen FilmFest Osnabrück gezeigt wird. Mit der Kuratorin und Filmarchivarin Masha Matzke konnte eine Expertin für den Experimental-und Avantgardefilm für die Jury des mit 15.000 Euro dotierten Friedenspreises gewonnen werden. Komplettiert wird die Friedensfilmpreis-Jury des Jahres 2019 von der Medienwissenschaftlerin und Kinobetreiberin Wiebke Thomsen.
Masha Matzke ist Filmwissenschaftlerin, -kuratorin, Filmarchivarin/-restauratorin und Künstlerin aus Berlin mit Schwerpunkt Experimental-und Avantgardefilm. Seit 2017 arbeitet sie am Filmarchiv der Deutschen Kinemathek; aktuell innerhalb des Projektes Restaurierung/Digitalisierung des nationalen Filmerbes. Als freischaffende Archivarin betreut sie unter anderem den audiovisuellen Nachlass Leni Riefenstahls. Sie war Mitbegründerin und Kuratorin des Experimentalfilmfestivals Fracto in Berlin 2017. Seit 2015 ist sie für die Sektion „ForumExpanded“ der Berlinale und für das Arsenal-Institut für Film und Videokunst in verschiedenen Positionen tätig. Masha Matzke schreibt u.a. für das schwedische Filmmagazin „Walden“. Als bildende Künstlerin sind ihre Bilder Teil der Kollektion der Enter Art Foundation Berlin.
Mike Beilfuß kam über die Musik zum Kino. Ein Studium derMusikwissenschaften, Interesse am Film – daraus ergab sich sein Spezialgebiet. Er gab das Fachmagazin „Cinema Musica“ heraus, schrieb Kritiken für Tageszeitungen und Kinomagazine. Er war Juror des Preises derDeutschen Schallplattenkritik in der Sektion Filmmusik, leitete Workshops und war Vorstandsmitglied des Verbandes der Deutschen Filmkritik (VDFK). Beilfuß begleitete diverse Filmprojekte als Music Supervisor und gründete 2008 die Filmmusikagentur „Main Title“. Ab 2013 wurde er zusammen mit Matthias Greving mit der Kinescope Film GmbH selbst als Produzent tätig. Seit 2018 betreibt er mit Urs Krüger die Freischwimmer Film GmbH. Deren Fokus liegt, so Beilfuß, „auf der richtigen Mischung aus Independent- und Arthouse Film zwischen Anspruch und Unterhaltung.“
Wiebke Thomsen verbringt die meiste Zeit ihres beruflichen Lebens mit einem „Lodderbast“. Plattdeutsch für einen etwas liederlichen Zeitgenossen, hier aber der Name eines Kinos. Des kleinsten Kinos der Welt. Thomsen, die nahe Osnabrück in Georgsmarienhütte geboren wurde, betreibt es gemeinsam mit ihrem Mann in Hannover. Das anspruchsvolle Programm, das die Besucher zu Diskussionen anregen soll, wurde bereits preisgekrönt. Bevor sie 2018 den „Lodderbast“ eröffnete, war Wiebke Thomsen in unterschiedlichen Positionen in der Kinobranche sowie als Filmjournalistin tätig. Wissenschaftlich arbeitete die studierte Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin unter anderem über „Die Simpsons“ und David Lynch. Sie lehrte Filmgeschichte am SAE Institute in Hannover und leistet vielfältige Gremienarbeit.
Die Filme des Wettbewerbs
Der Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück versammelt dokumentarische und fiktionale Beiträge, die von Toleranz und humanem Denken erzählen. Vier Regisseurinnen und vier Regisseure gehen in diesem Jahr mit ihren Filmen ins Rennen um den Friedensfilmpreis Osnabrück 2019. Die folgenden Filme sind nominiert: Die beiden Deutschen Produktionen „Lovemobil“ von Margarete Lehrenkrauss (2019) und „Der Zweite Anschlag” von Mala Reinhardt (2018), „Götter von Molenbeek” vonReetta Huhtanen (Finnland, Belgien, Deutschland 2019), „The Announcement” von Mahmut Fazil Coşkun (Bulgarien, Türkei, 2018), „Anote’s Ark“ von Matthieu Rytz (Kanada 2018), „Manta Ray” von Phuttiphong Aroonpheng (China, Frankreich, Thailand 2018), „The Day I Lost My Shadow” von Soudade Kaadan (Syrien, Libanon, Frankreich, Katar 2018), „It Must Be Heaven“ von Elia Suleiman (Frankreich, Katar, Deutschland, Kanada, Türkei, Palästina 2019).
Der Friedensfilmpreis Osnabrück wird auf der Preisverleihung des 34. Unabhängigen FilmFest Osnabrück am Sonntag, dem 20. Oktober 2019 verliehen. Gemeinsam mit dem Filmpreis für Kinderrechte, dem Publikumspreis für den besten Kurzfilm und dem Kurzfilmpreis des Unabhängigen FilmFest Osnabrück. Insgesamt vergibt das Festival damit vier Preise im Gesamtwert von 19.000 Euro.
Am Dienstag, 22. Oktober 2018, um 20 Uhr wird der Gewinnerfilm des Friedensfilmpreises Osnabrück in der Lagerhalle noch einmal zu sehen sein.