King of Peking

Das Programm des 32. Unabhängigen FilmFest Osnabrück

 

  • Das 32. Unabhängige FilmFest Osnabrück (18.-22. Oktober 2017) zeigt in fünf Tagen 84 Produktionen
  • Darunter sind 15 Deutschlandpremieren und eine Weltpremiere
  • Eröffnungsfilm ist „King of Peking“ von Sam Voutas
  • Themen- und Länderschwerpunkte: Der Widerstand ist nicht zwecklos, Kino aus Asien und Italien

Wie könnte ein Filmfestival besser beginnen als mit einer kinematographischen Liebeserklärung an das Kino? In „King of Peking“ erzählt der gebürtige Australier Sam Voutas mit leicht märchenhafter Note die Geschichte vom großen und vom kleinen Wong, die mit einem mobilen Kino durch die Lande ziehen. Als aber der Projektor Feuer fängt, muss sich Wong in einem stationären Kino als unterbezahlter Hausmeister verdingen. Das Geld reicht kaum zum Leben, für Schulbücher schon gar nicht. Da kommt Vater Wong auf die Idee, die Kinoaufführungen mitzuschneiden und die Filme auf DVD zu veräußern. So entstand, behauptet dieser Film, die Raubkopie: als Kind von schierer Not und der innigen Liebe zum Kino.

Die preisgekrönte Tragikomödie „King of Peking“ eröffnet am 18.10. das 32. Unabhängige FilmFest Osnabrück in Anwesenheit des Regisseurs Sam Voutas.

Die Geschichte des Films ist damit aber noch lange nicht am Ende. Das zeigen vereint die 84 aktuellen Filme aus aller Welt, die im Programm des 32. Unabhängigen FilmFest Osnabrück zu finden sind: darunter sind 15 Deutschlandpremieren und eine Weltpremiere. Elf Produktionen bewerben sich um den von der Sievert Stiftung für Wissenschaft & Kultur mit 12.500 Euro ausgestatteten „Friedensfilmpreis Osnabrück“. „Wir rücken das Thema ‚Frieden‘ in den Vordergrund“, sagt Festivalleiterin Julia Scheck (33). „Bei uns bildet der Wettbewerb um den ‚Friedensfilmpreis Osnabrück‘ den Mittelpunkt des Festivals und ist nicht nur schmückendes Beiwerk.“ Ferner werden der „Filmpreis für Kinderrechte“, zwei Publikumspreise, sowie ein neuer Kurzfilmpreis zur Nachwuchsförderung, gestiftet vom Studentenwerk Osnabrück, vergeben. Die fünf Preise haben einen Gesamtwert von 19.000 Euro.

Aus tiefster Überzeugung für ein selbstbestimmtes Leben

„Schreib deine eigene Geschichte!“ Mit diesen Worten George Lazenbys endet die amüsante Filmbiografie „Becoming Bond“, zu sehen am 20.10. beim Unabhängigen FilmFest in Osnabrück. Lazenby, der 1969 Sean Connery ablöste und sich nach nur einem Film aus freien Stücken von der prestigeträchtigen 007-Rolle verabschiedete, appelliert aus tiefster Überzeugung für ein selbstbestimmtes Leben.

Nicht jedem ist es möglich, sich äußeren Zwängen zu widersetzen. Viele Mitmenschen benötigen Beistand und engagierte Fürsprecher. Manchmal finden sie sie in Gestalt intervenierender Filmemacherinnen und Filmemacher. Ein Forum für Filme, die anderen eine Stimme geben, Missstände aufzeigen, Stellung beziehen, bietet traditionell das Unabhängige FilmFest Osnabrück. Und auch in diesem Jahr ist der filmische Widerstand nicht zwecklos – sondern engagiert, provokant und kreativ. Wie die folgende Auswahl zeigt:

Convicitions”, Tatiana Chistova, Russland/Polen 2016 (Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück)
The War Show”, Andreas Dalsgaad/Obaidah Zytoon, Dänemark/Deutschland/Syrien/Finnland 2016 (Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück)
Nothing is Forgiven”, Vincent Coen/Guillaume Vandenberghe, Belgien 2016 (Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück)
The Intruder”, Leonardo di Constanzo, Italien/Frankreich/Schweiz 2017 (Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück)
Demons in Paradise”, Jude Ratnam, Frankreich 2017 (Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück)
Hooligan Sparrow”, Nanfu Wang, China/USA 2016 (Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück)
Wenn Gott schläft”, Till Schauder, Deutschland/USA 2017 (FilmFest Laut)

China, Sri Lanka, Kambodscha – Asien im Blickpunkt

Unter den insgesamt 1.100 Einreichungen, die einen bisherigen Rekord für das Festival darstellen, sind dieses Jahr viele Filme aus Asien ins Programm aufgenommen worden. Die Produktionen aus China („Hooligan Sparrow“ und „King of Peking“), Sri Lanka („Demons in Paradise“), Südkorea („Hatred“), Japan („Happiness“), Bhutan („The Farmer and I“), Singapur („Apprentice“) und über Kambodscha („Hidden Photos“) erzählen mehr über die Kulturen, als es ein tagesaktueller News-Tweet vermag und hinterfragen festgefahrene Bilder in unseren Köpfen.

Besonders auch, die diesjährigen Filme aus Italien:

Mister Universo”, Tizza Covi/Rainer Frimmel, Italien/Österreich 2016 (Focus on Europe)
The Intruder”, Leonardo Di Constanzo, Italien/Frankreich/Schweiz 2017 (Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück)
Pure Hearts”, Roberto De Peolis, Italien 2017 (Focus on Europe)

Auch 2017 wird das Unabhängige FilmFest Osnabrück wieder ein Ort der Begegnung sein. Viele Filmemacherinnen und Filmemacher stellen ihre Arbeiten persönlich während der fünf Tage in Osnabrück vor.

Einen Überblick über das gesamte Programm finden Sie ab sofort auf der Webseite des Unabhängigen FilmFest Osnabrück: Die Filme der Wettbewerbe „Friedensfilmpreis Osnabrück“ und „Filmpreis für Kinderrechte“, die Sektionen „UFOlinos“, „Focus on Europe“ „Vistas Latinas“, „FilmFest Extrem“, „FilmFest Laut“ und die vier abendlichen Kurzfilmprogramme: „Sui_ciety“, „Abgründe“, „Love & Loss“ und „Viva la Revolución“.

Spielstätten in diesem Jahr sind: Lagerhalle Osnabrück, Filmtheater Hasetor, Cinema Arthouse, Filmpassage Osnabrück und Haus der Jugend.

Der Vorverkauf im WebShop startet am 01. Oktober.

Die Akkreditierung für Fachpublikum und Presse ist möglich zwischen dem 20.09.-11.10.2017.