Der Filmpreis für Kinderrechte

Mit dem Filmpreis für Kinderrechte zeichnet das Unabhängige FilmFest einen Spiel- oder Dokumentarfilm aus, der sich überzeugend mit der Situation von Kindern und ihren Rechten in der Welt auseinandersetzt.

 

In „Power to the Children“ zeigt die deutsche Regisseurin Anna Kersting drei verschiedene Kinderparlamente in Indien. Ihre Mitglieder antworten mit dem organisierten politischen Engagement auf Fehlverhalten der ihnen nahestehenden Erwachsenen. Sri Priya (14) kümmert sich um die Umwelt probleme und lässt Kinderheirat in ihrem Dorf verbieten. Shaktivel (15) schreibt ein Theaterstück, das alkoholabhängigen Vätern die Perspektive der verängstigten Kinder näher bringt. Sie beide besetzen Ministerposten im Kabinett der Premierministerin Swarna Lakshmi (15).

 

Talal Derkis Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons“ bietet die seltene Gelegenheit, das Familienleben eines syrischen Dschihadisten kennenzulernen. Der exilierte Regisseur kehrte für dieses Projekt in seine Heimat zurück und gewann das Vertrauen einer radikal-islamischen Familie, deren Leben er zwei Jahre lang begleitete. Seine Aufnahmen, die sich auf den 13-jährigen Osama und dessen jüngeren Bruder Ayman konzentrieren, bieten detaillierte, erschreckende und extrem seltene Einblicke.

 

In ihrem Langfilmdebüt beschäftigte sich auch die Israelin Tsivia Barkai Yacov mit strenggläubigen Strömungen. Sowohl für das Drehbuch als auch die Regie verantwortlich, stellt sie im Drama „Red Cow“ einen in Jerusalem angesiedelten Vater-Tochter-Konflikt in das Zentrum der Handlung. Die 17 jährige Halbwaise Binyamina, genannt Benny, bekommt von ihrem Vater Yehoshua viel Freiraum. Gerade hat er ihr eine verantwortungsvolle Aufgabe anvertraut: Sie darf sich um die rote Kuh kümmern, deren Schlachtung das Kommen des Messias beschleunigen soll. Die Vertrautheit der beiden bekommt einen Riss, als aus Bennys Freundschaft mit Yael mehr wird. Im zionistischen Weltbild ihres Vaters ist dafür kein Platz.

 

Gemeinsam mit dem franko-kanadischen Regisseur Luc Picard schrieb Nicole Bélanger auf Basis ihres eigenen Romans das preisgekrönte Drehbuch zu „Cross my Heart“. Erzählt wird eine Familienge schichte während der Separatismusbestrebungen im kanadischen Quebec der 70er. Durch die schwere Krebserkrankung des Vaters und einer psychisch labilen Mutter droht der jugendlichen Manon und ihrem kleinen Bruder Mimi die Unterbringung in getrennten Pflegefamilien. Angestachelt von den vor Ort agierenden Terroristen der FLQ, fasst Manon gemeinsam mit ihrem Cousin den Entschluss, eine alte Dame aus der Nachbarschaft zu entführen. Diese soll den Kindern als Aufsichtsper son zur Seite stehen.

 

Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird von der Stadt Osnabrück gestiftet. Den Gewinnerfilm wählt eine Jugendjury aus Landkreis und Stadt Osnabrück.

 

Das Programm des 33. Unabhängigen FilmFest Osnabrück: hier!

 

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