Deutschlandpremieren und Oscar-Anwärter auf dem 30. Unabhängigen FilmFest Osnabrück
Deutschlandpremieren beim 30. Unabhängigen FilmFest Osnabrück
Das Unabhängige FilmFest Osnabrück zeigt die engagierte Streetworker-Dokumentation „Dreamcatcher“ von Friedensfilmpreis-Gewinnerin Kim Longinotto, das düstere argentinische Drama „Die Bewegung – El Movimiento“ von Benjamin Naishtat sowie das auf den Philippinen spielende Kinderprostitutionsdrama „Lilet never happened“ des niederländischen Regisseur Jacco Groen als exklusive Deutschlandpremieren. Dabei werden sowohl Kim Longinotto als auch Jacob Groen ihre Filme persönlich vorstellen.
Regisseurin Kim Longinotto, die mit „Salma“ 2013 den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück gewann, begleitet in ihrer Dokumentation „Dreamcatcher“ die Sozialarbeiterin Myers-Powell, die sich in Chicagos wirtschaftlich ausgebrannten Problemvierteln entschlossen und unerschrocken für die Belange von Prostituierten einsetzt. Im düsteren Schwarz-Weiß-Drama „Die Bewegung“ beschäftigt sich Benjamin Naishtat unterdessen mit den Mechanismen der Macht und der Herausbildung von Regeln und Strukturen in einer sich im Jahr 1835 noch im Entstehungsprozess befindenden argentinischen Gesellschaft. Ebenfalls als Deutschlandpremiere zeigt das FilmFest das herzzerreißende Drama „Lilet never happend“, um ein 11-jähriges Mädchen, das auf den Philippinen in die Fänge der organisierten Kinderprostitution gerät.
Deutschlandpremieren auf dem FilmFest
9. Oktober │ 17:30 , Haus der Jugend
Lilet Never Happened
9. Oktober │ 20:00 , Lagerhalle Osnabrück
Dreamcatcher
10. Oktober │ 22:30 , Filmtheater Hasetor
Die Bewegung – El Movimiento
Der Freitag-Abend der Oscar-Anwärter beim 30. Unabhängigen FilmFest Osnabrück
Mit dem rührenden Migrationsdrama „Babai“ und dem düsteren kirchenkritischen Kammerspiel „El Club“ hat das 30. Unabhängige FilmFest zudem zwei Filme im Programm, die von ihren Ländern in das Rennen um den Auslands-Oscar 2016 geschickt werden. Die Oscar-Anwärter können beide am Freitag, den 9. Oktober ab 20:00 Uhr in der Lagerhalle gesehen werden.
Der Kosovo hat sich für den in München und Karlsbad mit Preisen ausgezeichneten „Babai“ als Oscar-Kandidaten entschieden, in dem der 10-Jährige Nori seinem Vater auf eigene Faust vom Kosovo nach Deutschland folgt. Das hochaktuelle und rührende Vater-Sohn-Drama stellt erst die zweite Oscar-Filmeinreichung für den Kosovo dar und ist beim Unabhängigen FilmFest Osnabrück im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis vertreten.
Chile schickt mit „El Club“ ein bitterböses Moralstück mit ironischen Zwischentönen ins Oscarrennen, das bei der diesjährigen Berlinale bereits mit dem Großen Preis der Jury geehrt wurde und beim 30. Unabhängigen FilmFest Osnabrück in der Sektion „Vistas Latinas“ zu sehen ist. Nach dem oscarnominierten Politdrama „No!“ mit Gael García Bernal in der Hauptrolle widmet sich Regisseur Pablo Larraín in seinem Drama „El Club“ einer Gruppe abgeschobener, exkommunizierter Priester und der Aufklärung eines Selbstmordes. Dabei erweist sich der Film als bedrückend-spannendes Kammerspiel über verdrängte Schuld und halbherzige Sühne der Institution Kirche und ihrer vom rechten Weg abgekommenen Hirten.
Die Oscar-Anwärter auf dem FilmFest
9. Oktober │ 20:00 , Filmtheater Hasetor
Babai
9. Oktober │ 22:30 , Filmtheater Hasetor
El Club
Bild: „El Club“ (Quelle: Piffl Medien)