Die Jury des Wettbewerbs um den Friedensfilmpreis Osnabrück 2016

Foto (von links): Gunter Hanfgarn, Anne Krüger, Sung-Hyung Cho

Das 31. Unabhängige FilmFest Osnabrück gibt die Jury für den von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur gestifteten Friedensfilmpreis Osnabrück 2016 bekannt: Der dreiköpfigen Jury für die mit 12.500 Euro dotierten Auszeichnung werden vom 19. bis 23. Oktober Regisseurin Sung-Hyung Cho, Filmproduzent Gunter Hanfgarn sowie Mediasteak-Bloggerin Anne Krüger angehören. Um den Friedensfilmpreis Osnabrück konkurrieren sieben internationale Spiel- und Dokumentarfilme, die sich auf besondere Weise für humanes Denken und Toleranz aussprechen.

Regisseurin Sung-Hyung Cho wurde im Jahr 2007 für ihr vielbeachtetes Regiedebüt „Full Metal Village“ mit dem prestigeträchtigen Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet und wird neben ihrer Jurytätigkeit auch noch außerhalb des Wettbewerbs ihre neue Dokumentation „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ präsentieren. Mit dem Filmproduzenten Gunter Hanfgarn konnte der Produzent des letztjährigen Friedensfilmpreisträgers „No Land´s Song“ für die Juryarbeit gewonnen werden, der in der Sektion Vistas Latinas zudem das von ihm co-produzierte Roadmovie „Camino a la Paz“ vorstellen wird. Komplettiert wird die Friedensfilmpreis-Jury des Jahres 2016 von der Mediasteak-Gründerin Anne Krüger, die sich in ihrem, seit 2013 bestehenden Blog auf die Suche nach den wahren Fernsehfiletstücken innerhalb des deutschen Mediathekendschungels begibt.

Regisseurin Sung-Hyung Cho wurde im Jahr 1966 in der Hafenstadt Busan in Südkorea geboren und studierte zunächst Mass Communication Studies in Seoul. 1990 kam sie nach Deutschland, um an der Universität Marburg ein Masterstudium der Kunstgeschichte, Medienwissenschaft und Philosophie zu absolvierten. Zudem widmete sich Cho dem Studiengang Elektronisches Bild an der HfG Offenbach. Nach dem Abschluss ihrer Studien war Sung-Hyung Cho als Cutterin bei  der IN–motion AG Frankfurt tätig und verantwortete den Schnitt verschiedener Musikvideos. Mit der unterhaltsamen Dokumentation „Full Metal Village“ stellte sie im Jahr 2006 ihr vielbeachtetes Regiedebüt vor, das im darauffolgenden Jahr mit dem prestigeträchtigen Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wurde. Mit „Endstation der Sehnsüchte“, „11 Freundinnen“ „Verliebt, Verlobt, Verloren“ und „Zwei Stimmen aus Korea“ drehte sie weitere Dokumentarfilme. Nach Lehraufträgen in Darmstadt und Saarbrücken arbeitet die Regisseurin seit einigen Jahren als Professorin an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Neben ihrer Jurytätigkeit wird Sung-Hyung Cho beim 31. Unabhängigen FilmFest Osnabrück auch außer Konkurrenz ihre neueste Dokumentation „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ vorstellen. Um Einreise- und Drehgenehmigungen für ihren Einblick in die Lebenswirklichkeit der nordkoreanischen Bürgern, fern aller festgefahrenen Vorstellungen über das hermetisch abgeriegelte Land, zu erhalten, musste die Regisseurin ihre südkoreanische Staatsbürgerschaft aufgeben.

Filmproduzent Gunter Hanfgarn, geboren 1959, studierte Psychologie in Landau und Berlin. Zwischen 1988-90 arbeitete er als Autor und Redaktionsassistent bei RIAS TV. 1991 gründete er zusammen mit Andrea Ufer die HANFGARN & UFER Filmproduktion, die sich vor allem auf die Produktion von engagierten Dokumentarfilmen für Kino und TV spezialisierte. Zwischen 2009 bis 2012 war Gunter Hanfgarn Vizechef der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm AGDOK. Seit 2010 werden von Hanfgarns Produktionsfirma auch fiktive Stoffe entwickelt und produziert. Seine Koproduktionen „Carne de Perro“ (Chile / Deutschland 2012) und „Pelo Malo“ (Venezuela / Deutschland / Peru 2013) gewannen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Hauptpreise beim renommierten San Sebastian Filmfestival. Der Spielfilm „Patong Girl“ von Susanna Salonen wurde 2016 mit dem Grimme-Preis Fiktion für den besten Spielfilm ausgezeichnet. Gunter Hanfgarn ist dem Unabhängigen FilmFest seit Langem verbunden und stellte seine Filmproduktionen „Ausgedient“; „Carne de Perro“ und „No Land´s Song“ persönlich in Osnabrück vor. Für die bewegende Dokumentation „No Land´s Song“, einem couragierten Plädoyer gegen das Verbot der weiblichen Stimme in der iranischen Öffentlichkeit, konnte Hanfgarn im letzten Jahr gemeinsam mit Regisseur Ayat Najafi den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück entgegennehmen. Auch 2016 stellt das FilmFest mit dem Roadmovie „Camino a la Paz“ in der Sektion VistasLatinas wieder einen von Gunter Hanfgarn produzierten Film vor.

Nach einem Bachelorstudium der Publizistik, Kommunikations- und Filmwissenschaften an der Freien Universität Berlin studierte Anne Krüger Kulturjournalismus an der Universität der Künste in Berlin. Sie absolvierte Praktika bei ARTE und bei Menschen bei Maischberger und untersuchte für ihre Masterarbeit die aktuellen Entwicklungen auf dem TV- und Video-on-Demand-Markt. Hierbei entstand das Konzept für ihr Blogprojekt Mediasteak, ein Empfehlungsservice für die besten Inhalte der Mediatheken, den sie zusammen mit Laura Pohl im Jahr 2013 ins Leben rief. Nach einer Jobstation bei der Zeitung DIE WELT begibt sich Krüger seit 2015 hauptberuflich für Mediasteak auf die Suche nach den wahren Fernsehfiletstücken innerhalb des deutschen Mediathekendschungels. Neben der Empfehlung der besten Filme, Dokumentationen, Magazine und Serien auf Mediasteak.com ist Anne Krüger als freie Journalistin tätig.