Interview mit Sarah Gavron über „Rocks“

 

Erwachsenwerden ist eine Grenzerfahrung. Für die 15-jährige nigerianisch-britische Shola, genannt Rocks, umso mehr: Nachdem ihre Mutter sie und ihren kleinen Bruder in der Sozialwohnung im multikulturellen Londoner Osten zurücklässt, ist sie nicht mehr nur Tochter, Schwester und Freundin, sondern Alleinerziehende und Hauptverdienerin. Zunächst unbeeindruckt von ihrer neuen Verantwortung, verliert sie zunehmend die Kontrolle über ihre Situation. Rocks muss lernen, Fluchtinstinkten zu trotzen und Hilfe anzunehmen. Laut, lebendig und chaotisch wie das Teenagerdasein selbst – so zeigt Sarah Gavron aus einer sozial-realistischen Perspektive den Alltag jugendlicher Mädchen zwischen Emanzipation und Überforderung, Selbsterfüllung und gesellschaftlichen Erwartungen. Improvisierte Dialoge und Smartphone-Aufnahmen verleihen dem Film, der 2019 beim Toronto International Film Festival Premiere feierte, eine Authentizität, welche die Lebensrealität der Mädchen unbefangen und einfühlsam vermittelt.

 

Regie Sarah Gavron | Buch Theresa Ikoko, Claire Wilson | Kamera Hélène Louvart | Schnitt Maya Maffioli | Ton Yves-Marie Omnes, Paul Cotterell | Darstellende Bukky Bakray, Kosar Ali, D‘angelou Osei Kissiedu, Shaneigha-Monik Greyson, Ruby Stokes | Produktion Fable Pictures | Distribution The Festival Agency