Kameradschaft

Deutsche und französische Grubenarbeiter verbrüdern sich im Angesicht eines Unglücks. G.W. Pabsts berührender Kino-Appell für internationale Solidarität von 1931 hat nichts an Aktualität eingebüßt: Georg Wilhelm Pabsts berührender Kino-Appell für internationale Solidarität hat nichts an Aktualität eingebüßt: Auch nach Ende der Ersten Weltkriegs ist das Klima an der deutsch-französischen Grenze von Feindseligkeit und Ressentiments geprägt. Trotzdem eilen die deutschen Bergarbeiter zu Hilfe, als sich auf französischer Seite ein Grubenunglück ereignet. Durch einen Wassereinbruch geraten die Retter in Lebensgefahr, doch am Ende werden auch sie – zusammen mit zwei französischen Kollegen – geborgen. Als expliziter Antikriegs-Kommentar und frühes Mahnmal der Weimarer Republik ging G. W. Pabsts vierter Tonfilm als einer der ganz großen Klassiker in die deutsche Filmgeschichte ein. Noch heute bewegt „Kameradschaft“ mit seiner realistischen Schilderung des Arbeiteralltags und seinem bewegenden Aufruf zu Solidarität, die Grenzen zwischen den Nationen zu überwinden. Zudem setzte der Film auch in der Schilderung der Welt unter Tage filmtechnische Maßstäbe. Regisseur G. W. Pabst, geboren 1885 in Böhmen, schuf eine ganze Reihe prägender Ikonen der deutschen Filmgeschichte – darunter „Geheimnisse einer Seele“ und „Die Dreigroschenoper“.

Deutschland/Frankreich 1931, 35 mm, schwarz-weiß, 93 Min. | Deutsche Originalfassung, FSK ab 12 Jahren

Regie G. W. Pabst | Buch Peter Martin Lampel, Ladislaus Vajda | Kamera Fritz Arno Wagner | Schnitt Hans Oser |Musik G. von Rigelius

Darsteller Alexander Granach (Kasper), Fritz Kampers (Wilderer), Ernst Busch (Wittkopp), Daniel Mendaille (Jean), Marguerite Debos (Jeans Mutter)

Produktion Nero-Film AG | Distribution Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin

Sonntag, 19. Oktober
17:30 Uhr, Lagerhalle

FilmFest Retrospektive