Bilder (m)einer Mutter

Melanie Lischker kann sich nur schemenhaft an das Leben mit ihrer Mutter Gabi erinnern. Ihrem Vater und ihrem Bruder geht es ähnlich. Von ihrer gemeinsamen Zeit sind nur Bilder, Filmaufnahmen und ein Tagebuch übrig. Melanie will Licht ins Dunkel bringen. Sie begibt sich mit dem Tagebuch und dem umfangreichen Filmmaterial ihres Vaters auf eine filmische Reise in die Vergangenheit. Nach und nach dringt die Gedankenwelt von Gabi ans Licht. Als junge Frau in den 70er-Jahren kollidiert sie mit den strengen Erwartungen des Elternhauses. Die Emanzipationsbewegung lebt ihr Selbstbestimmung vor. Mit der Freiheit kommt aber auch ein Gefühl der Haltlosigkeit. Die Beziehung zu ihrem Mann gibt ihr schließlich Sicherheit, gleichzeitig engt sie Gabi ein. Immerzu fühlt sie sich gefangen in ihrer Rolle als Frau und Mutter. Ihr Tagebuch fängt die Dinge ein, die sie sich nicht traut, auszusprechen. Nun macht ihre Tochter sie sichtbar. Eine (Auto-)Biografie über die Macht gesellschaftlicher Zwänge und den Wunsch, sich daraus zu lösen.

 

Freitag, 22. Oktober | 20:00 Uhr, Lagerhalle
in Anwesenheit der Regisseurin Melanie Lischker

Deutschland 2021, 78’
Deutsche Originalfassung mit englischen Untertiteln

 

Regie & Drehbuch Melanie Lischker | Kamera Thomas Lischker, Melanie Lischker | Schnitt Mechthild Barth, Melanie Lischker | Musik Freya Arde, Jens Heuler | Mitwirkende Gabi Lischker, Thomas Lischker, Melanie Lischker, René Lischker | Produktion & Distribution Koberstein Film