Imads barndom
Nach dem Film: Gespräch mit dem Regisseur Zahavi Sanjavi
„Ich schlachte gerne Hunde.“ Kein Satz, den man gerne hört, schon gar nicht aus dem Mund eines vierjährigen Jungen. Imad verbrachte die Hälfte seines Lebens in der Gefangenschaft des IS. Er und seine Familie gehören zur Volksgruppe der Jesiden, an denen der IS seit 2014 einen andauernden Genozid begeht. Imad und sein Bruder Idan haben zweieinhalb Jahre lang psychische und physische Gewalt erfahren und wurden vom IS „instrumentalisiert“. Imad spricht nur noch arabisch und weigert sich, seinen kurdischen Namen anzuerkennen. Er ist aggressiv und gewalttätig gegenüber anderen Kindern und seiner entfremdeten und schwer traumatisierten Mutter. Seine Kindheit wurde ihm genommen und ersetzt durch den Terror und die hasserfüllte Doktrin des IS. Mittlerweile lebt die Familie in einem Camp in einer kurdischen Region im Nordirak. Imads Oma ist bemüht, eine Verbindung zu Imad aufzubauen. Dieser ergreifende Dokumentarfilm rückt einen wenig besprochenen Aspekt des Krieges in den Fokus.
Half of his life Imad spent as a prisoner of ISIS. The terror, violence and hatred he was exposed to during this time resurface in his aggressive behaviour. This moving documentary sheds light on an aspect of war seldomly addressed.
Samstag, 15 Oktober | 15:00 Uhr, Haus der Jugend
Irak, Schweden, Lettland 2021, 77’
Kurdische/arabische Originalfassung mit englischen Untertiteln
Regie Zahavi Sanjavi | Kamera Heshmatolla Narenji, Falah Hassan | Schnitt Eva Hillström | Musik Katharina Nuttal | Ton Aleksandrs Vaicahovskis | Mitwirkende Imad Sharaf, Gazala Kheder, Idan Sharaf, Khwala Kheder, Sakina Murad | Produktion & Distribution AVB Production