
„Uferfrauen“ – Queere Filmreihe im März
Christiane, Carola, Pat, Elke, Sabine und Gisela – sechs Frauen, die in der DDR lesbisch lebten und liebten. Ihr Leben damals war bestimmt von unkonventioneller Familienplanung, dem Kampf um Selbstbestimmung und Konflikten mit dem Gesetz, aber auch von der eigenen Auseinandersetzung mit der Rolle als Frau. Ein Leben am Rand der sozialistischen Gesellschaft, immer im persönlichen Zwiespalt, ins kalte Wasser zu springen oder am sicheren Ufer zu bleiben.
„Uferfrauen“ von Barbara Wallbraun erzählt von der gesellschaftlichen Tabuisierung von Homosexualität, dem Zwang nach Konformität in einem repressiven Staat und der Einsamkeit von Außenseiterinnen. Doch die Frauen blieben sich treu, stets auf der Suche nach ihrem persönlichen Lebensglück. So erzählt der feministische Film auch viel über lesbisches Leben und Selbstverständnis heute. „Uferfrauen“ ist das berührende Dokument von weiblicher Selbstermächtigung – und erzählt ein wichtiges Kapitel deutscher Queer-Geschichte. Wallbrauns Film wurde vielfach ausgezeichnet und 2022 für den Grimme-Preis nominiert.
Nach dem Film wird es Zeit für Austausch geben.
Weitere Termine der Reihe sind: 15.04.2025 & 20.05.2025
ist ein ehrenamtlich organisiertes Team von Menschen, die anhand ihres persönlichen Hintergrunds über die Vielfalt von Lebensweisen, insbesondere von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und queeren Personen (LSBTIQ*) aufklären und informieren. Ihre Arbeit richtet sich vor allem an Schulklassen ab dem 7. Schuljahr, aber auch an Multiplikator*innen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Eltern oder andere Interessierte.
UFERFRAUEN – Lesbissches L(i)eben in der DDR
Deutschland 2019, 121 Minuten, deutsche Originalfassung
Regie & Buch Barbara Wallbraun, Kamera Anne Misselwitz & Julia Hönemann, Ton Christian Carl & Christian Schunke, Montage Jana Teuchert, Animation Gitte Hellwig & Lisa Neubauer, Musik Martin Kohlstedt, Produktion Sunday Filmproduktion & ZDF – Das kleine Fernsehspiel
Termin: 18.03.2025
Uhrzeit: 17:30 Uhr
Ort: Filmtheater Hasetor
Der Eintritt ist frei!
Vergangene Termine der Reihe:
ORLANDO — meine politische Biografie
Termin: 18.02.2025
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Ort: Bambule35
In „Orlando“ (1928) erzählt Virginia Woolf die Geschichte eines jungen Mannes, der am Ende eine Frau ist. Knapp 100 Jahre nach dem Erscheinen des Romans, der heute als queerer Schlüsseltext gilt, schreibt Philosoph und trans Aktivist Paul B. Preciado einen filmischen Brief an Woolf und ruft ihr zu: Deine Figur ist wahr geworden, die Welt ist heute voller Orlandos! In seinem Film zeichnet er seine eigene Verwandlung nach und lässt 25 andere trans und nicht-binäre Menschen im Alter zwischen 8 und 70 Jahren zu Wort kommen. Sie alle schlüpfen in die Rolle Orlandos.
Frankreich 2023, 98’, französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie & Buch Paul B. Preciado, Kamera Victor Zebo, Schnitt Yotam Ben David, Musik Clara Deshayes, Mit Oscar Miller, Janis Sahraoui, Liz Christin, Elios Levy, Victor Marzouk, Paul B. Preciado u.a.
SLOW
Termin: 21.01.2025
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Ort: Filmtheater Hasetor
In ihrem atemberaubenden Liebesfilm “Slow” erzählt die litauische Regisseurin Marija Kavtaradze voller Empathie und visueller Kraft von der Beziehung zweier Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen emotionalen und körperlichen Sprache. Greta Grinevičiūtė und Kęstutis Cicėnas glänzen als zwei Liebende mit Respekt für die gegenseitigen Grenzen, aber auch mit individuellen Wünschen. Ihr elegant choreografierter Tanz entlang vermeintlicher Barrieren ist eine bahnbrechende filmische Erkundung von Asexualität.
Litauen/Spanien/Schweden 2023, 108’, litauische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie & Buch Marija Kavtaradze, Kamera Laurynas Bareiša, Schnitt Silvija Vilkaitė, Musik Irya Gmeyner, Martin Hederos, Vincent Barrière, Mit Greta Grinevičiūtė,Kęstutis Cicėnas
CLOSE TO YOU
Termin: 17.12.2024
Uhrzeit: 20:30 Uhr
Ort: Bambule35
Elliot Page, der selbst als Produzent beteiligt war, verkörpert in „Close to You“ eine sehr persönliche Rolle in der Geschichte eines trans Mannes, der nach Jahren in seinen Heimatort zurückkehrt.
Kanada, Vereinigtes Königreich 2023, 100’, englische Originalversion mit deutschen Untertiteln
Regie & Drehbuch Dominic Savage, Kamera Catherine Kutes, Schnitt David Charap, Musik Dominic Savage & Oliver Coates, Mit Elliot Page, Hillary Baack, Peter Outerbridge und Wendey Crewson