Von geschundenen Körpern und dem Verlust eines geliebten Menschen – Nach ihrem kirchenkritischen Liebesdrama „Im Name des…“ widmet sich Regisseurin Małgorzata Szumowska in „Body“ verlorenen Seelen. Untersuchungsrichter Janusz trauert um den
Tod seiner verstorbenen Frau und ist mit seiner magersüchtigen Tochter Olga überfordert, die ihren übergewichtigen Vater ablehnt. Da Janusz fürchtet, dass Olga sich etwas antun könnte, lässt er sie stationär einweisen. Olgas Therapeutin Anna hat indes den plötzlichen Kindstod ihres Babys nie überwunden und sich in einen Esoterikglauben geflüchtet. So meint die engagierte Psychologin die besondere Gabe zu haben, mit Verstorbenen in Verbindung treten zu können.
Auch wenn sich „Body“ mit dem Seelenheil seiner drei Hauptfiguren auseinandersetzt und dabei unterschiedliche Arten der Trauerarbeit einfängt, lassen sich ebenso satirische Züge in dem Drama ausmachen. Insbesondere das Aufeinandertreffen des misanthropischen Realisten und der emphatischen Esoterikerin bietet einen sonderbaren Humor, der dem Film eine eigenwillige Atmosphäre verleiht.
Samstag 10. Oktober │ 20 Uhr, Filmtheater Hasetor
Polen 2015, DCP, 90 Min. | polnische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie Małgorzata Szumowska | Buch Małgorzata Szumowska, Michał Englert | Kamera Michał Englert | Schnitt Jacek Drosio | DarstellerInnen Janusz Gajos, Maja Ostaszewska, Justyna Suwała, Ewa Dałkowska, Adam Woronowicz, Tomasz Ziętek, Małgorzata Hajewska-Krzysztofik, Ewa Kolasińska, Roman Gancarczyk, Władysław Kowalski
Produktion Nowhere | Distribution Peripher Filmverleih peripherfilm.de