Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück

Der Schwerpunkt des Unabhängigen FilmFest Osnabrück liegt auf dem zeitkritischen, gesellschaftsorientierten Kino. Im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück sind in diesem Jahr acht Beiträge versammelt, deren Geschichten Werte wie Toleranz und humanes Denken ansprechen.

 

Weiterhin gehören Terror und Vertreibung zu den aktuellen Themen. Der Schwede Jesper Ganslandt und der Däne Simon Lereng Wilmont zeigen, wie Kinder unter extremen Verhältnissen leiden. Ganslandt entwirft in „Jimmie“ eine Zukunftsvision, in der er die gegenwärtigen Fluchtbewegungen auf den Kopf stellt. Wilmonts „The Distant Barking of Dogs“ richtet den Blick auf das Leben einer Familie in der Ostukraine, wo der zehnjährige Oleg seine Kindheit auf dem gefährlichen Terrain zwischen den Fronten prorussischer Separatisten und der ukrainischen Armee verlebt.

 

In dem USamerikanischen Film „Inventing Tomorrow“ tun sich Jugendliche aus Indonesien, Hawaii, Mexiko und Indien zusammen, um mit raffinierten Ideen Lösungen für ein besseres Morgen zu entwickeln. Und in „Silas“ porträtieren Hawa Essuman und Anjali Nayar den liberianischen Aktivisten Silas Siakor, der unter Lebensgefahr schon den kriminellen Warlord Charles Taylor bekämpfte und im Weiteren der demokratisch gewählten Regierung unter Ellen Johnson-Sirleaf Korruption und Amtsmissbrauch, insbesondere den gesetzwidrigen Ausverkauf wertvoller Regenwälder und Übergriffe auf indigene Stamme, nachweisen konnte.

 

Im deutschen Beitrag „Orten“ reisen die Protagonisten durch das Ruhrgebiet und versuchen sich an einer Antwort auf die Frage, was der Begriff Heimat eigentlich bedeutet. Leonhard Hollmann begleitet in „Stiller Kamerad“ ehemalige Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten nach traumatischen Erfahrungen auf dem Weg zurück ins Leben. Als hilfreich erweist sich dabei eine Therapie auf einem Pferdehof.

 

In „Once Upon a Time in November“ halten Jurastudent Marky und seine Mutter, eine ehemalige Lehrerin, einen Hund. Als sie aufgrund einer verfehlten Gesetzgebung ihre Wohnung verlieren, beginnt für sie ein Leben in der Obdachlosigkeit. In dieser Situation wird der Vierbeiner an ihrer Seite zu einer Belastung. Dass ein Gespräch mit der eigenen Mutter Schlüsse über ein gesamtes Land zulässt, beweist Mila Turajlic. Die Regisseurin von „Die andere Seite von allem“ ist die Tochter einer serbischen Aktivistin, die in Belgrad den jahrzehntelangen Kampf für Demokratie öffentlich austrug.

 

Eine dreiköpfige Jury wählt den Gewinnerbeitrag des diesjährigen, von der Sievert Stiftung für Wissenschaft & Kultur mit 12.500 Euro dotierten Friedensfilmpreis Osnabrcük. In die Jury berufen wurden die Regisseure Florian Weigensamer und Andreas Köhler sowie die aus Osnabrück stammende Publizistin Jenni Zylka.

 

Ausgezeichnet wird der Gewinner des Friedensfilmpreises am Sonntag, den 21. Oktober 2018, um 17 Uhr in der Lagerhalle. Am Dienstag, 23. Oktober 2018, um 20 Uhr wird der Gewinnerfilm in der Lagerhalle noch einmal zu sehen sein.

 

Das Programm des 33. Unabhängigen FilmFest Osnabrück: hier!

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